US-Zölle bedrohen US-Chipausrüstungshersteller mit Milliardenverlusten

TORONTO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Zölle der US-Regierung könnten die amerikanischen Hersteller von Halbleiterausrüstungen jährlich über eine Milliarde Dollar kosten. Diese Schätzung, die in Gesprächen mit Beamten und Gesetzgebern in Washington diskutiert wurde, zeigt die potenziellen finanziellen Auswirkungen auf die Branche.

Die Einführung neuer Zölle durch die US-Regierung unter Präsident Donald Trump könnte für die amerikanischen Hersteller von Halbleiterausrüstungen erhebliche finanzielle Belastungen mit sich bringen. Branchenberechnungen, die kürzlich in Washington diskutiert wurden, deuten darauf hin, dass die drei größten US-Hersteller von Chipausrüstungen – Applied Materials, Lam Research und KLA – jeweils einen jährlichen Verlust von etwa 350 Millionen Dollar erleiden könnten. Auch kleinere Wettbewerber wie Onto Innovation könnten mit zusätzlichen Kosten in Millionenhöhe konfrontiert werden.

Diese potenziellen Verluste sind auf die Zölle zurückzuführen, die die Trump-Administration in Erwägung zieht, um die US-Produktion anzukurbeln. Bereits unter der Biden-Regierung hatten US-Unternehmen Milliarden an Einnahmen verloren, nachdem Exportkontrollen eingeführt wurden, die den Versand von fortschrittlichen Halbleiterfertigungsanlagen an chinesische Unternehmen einschränkten. Diese Maßnahmen haben China dazu veranlasst, verstärkt in seine eigene Chipausrüstungsindustrie zu investieren.

Die geschätzten Kosten, die in Washington diskutiert wurden, umfassen nicht nur entgangene Einnahmen, sondern auch die Kosten für die Suche nach alternativen Lieferanten für die komplexen Komponenten der Chipfertigungswerkzeuge. Hinzu kommen die Kosten für die Einhaltung der Zollvorschriften, wie etwa die Einstellung von zusätzlichem Personal zur Bewältigung der Regelkomplexität.

Gespräche zwischen Branchenvertretern und US-Beamten, darunter auch Mitglieder der internationalen Handelsgruppe SEMI, sind Teil eines fortlaufenden Dialogs über die Auswirkungen der Zölle auf die Chipindustrie. Während Applied Materials keine Stellungnahme abgab, lehnten KLA und Lam Research eine Kommentierung ab.

Die Biden-Administration hatte zuvor Maßnahmen ergriffen, um Chinas Chipindustrie zu schwächen, indem sie den Export von Technologien einschränkte, die für die Herstellung hochentwickelter Chips verwendet werden, die in der künstlichen Intelligenz und im militärischen Bereich eingesetzt werden könnten. Diese Exportkontrollen haben China dazu veranlasst, seine Investitionen in die heimische Chipindustrie zu erhöhen.

Die Diskussionen über die möglichen Auswirkungen der Zölle auf die US-Chipindustrie sind ein weiteres Beispiel für die anhaltenden Handelskonflikte zwischen den USA und China. Die US-Regierung prüft derzeit weitere Maßnahmen, um die heimische Produktion zu fördern und die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten zu verringern.

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