MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten US-Zölle haben nicht nur globale Aktienmärkte erschüttert, sondern auch die Bitcoin-Mining-Industrie in Aufruhr versetzt. Diese Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die Branche haben.
Die Einführung hoher US-Zölle hat weltweit für Turbulenzen gesorgt, wobei die Auswirkungen auf die Bitcoin-Mining-Industrie besonders gravierend sind. Die Entscheidung der US-Regierung, ab dem 5. April alle Importe mit einem Mindestzoll von 10 % zu belegen, hat die Märkte in Aufruhr versetzt. Besonders betroffen sind Länder mit einem hohen Handelsdefizit gegenüber den USA, die mit zusätzlichen Strafen rechnen müssen.
Während die Aktienmärkte in Asien zunächst Ruhe bewahrten, erlebten europäische und amerikanische Börsen einen regelrechten Sturm. Die Einführung der Zölle führte zu einem drastischen Rückgang der Aktienkurse und einem Anstieg der Staatsanleiherenditen. Doch auch die Kryptowelt blieb nicht unberührt. Bitcoin, das bisher als volatil galt, zeigte sich überraschend stabil im Vergleich zu den Aktienmärkten.
Die Stabilität von Bitcoin inmitten des Chaos wird auf verschiedene Faktoren zurückgeführt. Dazu gehören moderate Prämien auf Bitcoin-Futures, ein gedämpfter Anstieg von Optionen für kurzfristigen Schutz und eine überschaubare Hebelwirkung. Zudem profitieren US-Krypto-Miner von einer unterstützenden Gesetzgebung, die den Sektor begünstigt.
Dennoch droht der globale Handelskrieg die Lieferketten der Bitcoin-Miner zu destabilisieren, die stark in Asien verwurzelt sind. Viele asiatische Miner versuchen derzeit, ihre Mining-Maschinen in die USA zu verschiffen, bevor die hohen Zölle in Kraft treten. Diese hektischen Aktivitäten verdeutlichen das Chaos, das die Ankündigung der Zölle in der Bitcoin-Mining-Branche ausgelöst hat.
Die USA haben sich nach dem Verbot von Kryptowährungs-Mining in China im Jahr 2021 schnell zu einem führenden Zentrum für diese Aktivität entwickelt. US-gelistete Miner haben Milliarden investiert, um Rechenzentren in energieintensiven Bundesstaaten wie Texas zu errichten und spezialisierte Computer von chinesischen Lieferanten wie Bitmain Technologies zu erwerben.
Berichten zufolge haben verstärkte Inspektionen durch den US-Zoll zu Verzögerungen bei der Lieferung von Geräten geführt, die von Bitmain Technologies in Peking hergestellt werden. Diese Rückschläge treten zeitgleich mit der Aufnahme von Bitmains KI-Tochter Xiamen Sophgo Technologies auf die schwarze Liste des US-Handelsministeriums auf, das dem Unternehmen vorwirft, im Auftrag Pekings zu handeln.
Die gegenläufigen Ziele der US-Regierung, die Handelsdominanz gegenüber China zu erhöhen und gleichzeitig das inländische Kryptowährungs-Mining zu fördern, stehen in einem Spannungsverhältnis. Bitmain, das 90 % des Marktes für spezialisierte Bitcoin-Mining-PCs hält, sieht sich bereits seit 2018 mit Zöllen konfrontiert.
Die jüngsten Zölle haben zu einem signifikanten Rückgang der Aktien von US-gelisteten Bitcoin-Minern wie CleanSpark und MARA Holdings geführt. Die Fortsetzung des Wachstums in diesem Sektor wird durch die neuen Zölle erheblich behindert. Die Produktionsverlagerung von Bitmain in die Region infolge der 2018 verhängten Zölle zeigt die langfristigen Auswirkungen solcher Handelsmaßnahmen.
Angesichts der neuen Zölle sind die durchschnittlichen Steuern auf chinesische Exporte auf über 100 % gestiegen. Die Anschaffungskosten für Mining-Betreiber sind um über 20 % gestiegen, was die Kapitalrendite der Krypto-Miner erheblich beeinträchtigt.
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