US-Zölle auf Kanada und Mexiko könnten Autopreise drastisch erhöhen

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die geplanten Zölle der USA auf Importe aus Kanada und Mexiko könnten die Automobilindustrie vor erhebliche Herausforderungen stellen. Experten warnen vor einem Anstieg der Fahrzeugpreise um bis zu 12.000 US-Dollar, was sowohl die Hersteller als auch die Verbraucher stark belasten könnte.

Die Einführung von Zöllen in Höhe von 25 % auf Importe aus Kanada und Mexiko durch die US-Regierung könnte die Automobilpreise in den USA erheblich in die Höhe treiben. Laut einer Studie der Anderson Economic Group könnten die Kosten für die Herstellung eines Crossover-Fahrzeugs um mindestens 4.000 US-Dollar steigen. Diese Erhöhung wird voraussichtlich an die Verbraucher weitergegeben, was zu einem Rückgang der Verkaufszahlen führen könnte. Bereits jetzt sind die Fahrzeugpreise aufgrund der pandemiebedingten Inflation ungewöhnlich hoch und nähern sich im Durchschnitt 50.000 US-Dollar. Die Zölle, die nach einer einmonatigen Pause wieder in Kraft treten sollen, könnten die Preissteigerungen in der gesamten Automobilbranche weiter verschärfen. Branchenexperten warnen, dass die Zölle die Produktion beliebter Modelle wie des Chevrolet Silverado und des Ford Bronco Sport gefährden könnten. Jim Farley, CEO von Ford, äußerte Bedenken, dass die Zölle ein Loch in die US-Industrie reißen könnten, das seinesgleichen sucht. Führungskräfte von General Motors, Ford und Stellantis haben sich bereits mit dem Handelsministerium getroffen, um ihre Bedenken zu äußern. Sie fordern, dass die Zölle nur auf importierte Fahrzeuge ohne US-amerikanische Teile angewendet werden, da viele in den USA hergestellte Fahrzeuge Teile aus anderen Ländern enthalten. Tesla, das alle seine in den USA verkauften Autos im Inland produziert, verwendet dennoch etwa 20 % Teile aus Mexiko. Die Zölle könnten den Absatz von Neufahrzeugen erheblich beeinträchtigen, da die Verbraucher vor den möglicherweise rekordverdächtigen Preisen zurückschrecken. Automobilhersteller könnten gezwungen sein, die Produktion bestimmter Modelle einzustellen, was den Absatz weiter belasten würde. Dan Hearsch von AlixPartners prognostiziert, dass der US-Automarkt um bis zu eine halbe Million Fahrzeuge schrumpfen könnte, da die Hersteller die Produktion in Kanada und Mexiko pausieren. Modelle wie der Ford Maverick, der Bronco Sport und der elektrische Mustang Mach-E werden in Mexiko hergestellt, während GM seine Silverado-Pickups in Mexiko, Kanada und den USA produziert. Stellantis fertigt Ram-Pickups in Mexiko und den USA. Die Hersteller versuchen, so viel Produktionskapazität wie möglich in die USA zu verlagern, stehen jedoch vor Herausforderungen, die komplexen nordamerikanischen Lieferketten schnell anzupassen. Honda hat Berichten zufolge Pläne zur Produktion des neuesten Civic-Modells in Mexiko aufgegeben und sich stattdessen für sein Werk in Indiana entschieden. Stellantis hat bereits Pläne zur Schließung seines Werks in Illinois zurückgenommen, nachdem der Vorsitzende John Elkann mit der US-Regierung über die Schaffung von Arbeitsplätzen in den USA gesprochen hatte. Volkswagen erwägt Berichten zufolge, Produktionsstätten in den USA für seine Marken Audi und Porsche zu errichten, um die vorgeschlagenen Zölle zu umgehen. Automobilhersteller beeilen sich auch, Materialien vor den Zöllen über die Grenze in die USA zu bringen. Der Handelsminister Howard Lutnick bestätigte, dass die geplanten Zölle am Dienstag in Kraft treten werden. Es bleibt unklar, wie lange die Zölle bestehen bleiben, da sie darauf abzielen, die Nachbarländer unter Druck zu setzen, den illegalen Schmuggel von Fentanyl einzudämmen.

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