ATLANTA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-Wirtschaft steht möglicherweise vor einem signifikanten Rückgang, wie aktuelle Prognosen des Federal Reserve Bank of Atlanta’s GDPNow-Modells nahelegen. Diese Vorhersagen deuten auf eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,8 % im ersten Quartal hin, was die schnellste Abnahme seit den COVID-19-Lockdowns bedeuten könnte.
Die jüngsten Prognosen des GDPNow-Modells der Federal Reserve Bank of Atlanta haben die Finanzwelt aufgerüttelt. Mit einem erwarteten Rückgang des US-amerikanischen Bruttoinlandsprodukts um 2,8 % im ersten Quartal 2023 könnte die Wirtschaft vor einer der schwersten Schrumpfungen seit den Pandemie-Lockdowns stehen. Diese Vorhersage steht im krassen Gegensatz zu den optimistischen Schätzungen von vor einem Monat, die noch von einem Wachstum von fast 4 % ausgingen.
Die Volatilität solcher Modelle ist bekannt, doch auch andere wirtschaftliche Indikatoren deuten auf eine Abkühlung hin. Ein entscheidender Faktor könnte das Rekord-Handelsdefizit der USA sein, das im Januar 153 Milliarden US-Dollar erreichte. Diese Entwicklung wird teilweise auf die Vorwegnahme von Importen vor der Einführung von Zöllen durch die Trump-Administration zurückgeführt.
Ein weiterer besorgniserregender Indikator ist der Rückgang des Verbrauchervertrauens. Laut einer Umfrage des Conference Board sank der Index im Februar von 105,3 auf 98,3 Punkte, was den stärksten monatlichen Rückgang seit August 2021 darstellt. Auch die Konsumausgaben verzeichneten im Januar einen Rückgang um 0,2 %, was auf eine allgemeine Zurückhaltung der Verbraucher hindeutet.
Die Auswirkungen dieser wirtschaftlichen Unsicherheiten sind auch in den Kryptomärkten zu spüren. Bitcoin und Ether haben in den letzten zwei Wochen deutliche Verluste von 10,2 % bzw. 21,6 % erlitten. Dies könnte durch eine globale Liquiditätskrise und geopolitische Spannungen weiter verschärft werden.
Interessanterweise gibt es auch optimistischere Prognosen. Das Modell der Federal Reserve Bank of New York erwartet für das erste Quartal ein Wachstum von 2,9 %, während das Modell der Federal Reserve of Dallas von einem Anstieg um 2,4 % ausgeht. Diese unterschiedlichen Einschätzungen verdeutlichen die Unsicherheiten und die Komplexität der wirtschaftlichen Lage.
Die Methoden zur Berechnung dieser Prognosen variieren erheblich. Während das GDPNow-Modell der Atlanta Fed die Methoden des Bureau of Economic Analysis nachahmt, verwendet das New Yorker Modell bayesianische Schätzungen und Filtertechniken, um eine breitere Datenbasis zu berücksichtigen. Das Modell der Dallas Fed legt hingegen einen stärkeren Fokus auf staatliche Daten, um ein lokalisierteres Bild des Wirtschaftswachstums zu erhalten.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die pessimistischeren Prognosen eintreten und welche Auswirkungen dies auf die globale Wirtschaft haben könnte. Unternehmen und Investoren sollten sich auf mögliche Turbulenzen einstellen und ihre Strategien entsprechend anpassen.
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