US-Wirtschaft unter Druck: Fed warnt vor Folgen der Trump-Zölle

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-Wirtschaft steht vor einer ungewissen Zukunft, da die von Präsident Donald Trump verhängten Zölle erhebliche wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen könnten. Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve, äußerte sich besorgt über die potenziellen Auswirkungen dieser Handelspolitik.

Die von Präsident Donald Trump eingeführten Zölle stellen eine der bedeutendsten politischen Veränderungen der letzten Jahrzehnte dar und versetzen die Federal Reserve in eine schwierige Lage. Jerome Powell, der Vorsitzende der Fed, betonte auf einer Veranstaltung des Economic Club of Chicago, dass es in der modernen Geschichte kein vergleichbares Beispiel für derartige Maßnahmen gibt. Diese Zölle könnten das Wirtschaftswachstum schwächen, die Arbeitslosigkeit erhöhen und die Inflation beschleunigen, was die Fed vor Herausforderungen stellt, die sie seit den 1970er Jahren nicht mehr erlebt hat.

Powell wies darauf hin, dass die bisher angekündigten Zollerhöhungen deutlich höher ausfallen als erwartet und die anhaltende Unsicherheit über die Handelspolitik langfristige wirtschaftliche Schäden verursachen könnte. Die Aktienmärkte reagierten sofort auf Powells Warnungen: Der Dow Jones fiel um 700 Punkte, der S&P 500 um 2,5% und der Nasdaq Composite um 3,5%.

Die Fed hat die Aufgabe, Vollbeschäftigung zu fördern und die Inflation in Schach zu halten. Doch die von Trump verhängten Zölle bedrohen beide Ziele. Obwohl die US-Wirtschaft derzeit noch in einem relativ guten Zustand ist, könnte sich dies schnell ändern, wenn die Zölle weiter steigen und die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtern.

Powell betonte, dass die Fed derzeit am besten beraten ist, abzuwarten, bis die Daten klarer zeigen, wie die US-Wirtschaft auf die neuen Handelspolitiken reagiert. Doch viele Ökonomen sind sich einig, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Zölle die Inflation anheizen, die Arbeitslosigkeit erhöhen und das Wirtschaftswachstum schwächen.

Die Situation erinnert an die 1970er Jahre, als die US-Wirtschaft unter hoher Arbeitslosigkeit und zweistelliger Inflation litt, ein Phänomen, das als Stagflation bekannt ist. Damals konzentrierte sich die Fed unter der Führung von Paul Volcker darauf, die Inflation zu bekämpfen, selbst wenn dies wirtschaftliche Schmerzen verursachte. Ob die US-Wirtschaft erneut in eine solche Lage gerät, bleibt abzuwarten.

Einige Fed-Vertreter betonen, dass die Zentralbank ein genaues Auge auf die Preiswahrnehmung der Verbraucher haben sollte, die sich laut der Umfrage der Universität von Michigan verschlechtert hat. Es ist unklar, wann steigende Inflationserwartungen die Fed zu Maßnahmen veranlassen würden und welche Schritte dann unternommen würden.

Die Inflation liegt derzeit zwar deutlich unter dem vier Jahrzehnte alten Höchststand von Juni 2022, ist aber immer noch leicht über dem 2%-Ziel der Fed, was der Zentralbank weniger Anlass gibt, die Zinssätze zu senken. Dennoch sind sich die meisten Beamten einig, dass es am besten ist, auf weitere Daten zu warten, bevor Entscheidungen getroffen werden.

Die Herausforderungen, vor denen die Fed steht, sind komplex und erfordern eine sorgfältige Abwägung der Risiken, die von einer weiter erhöhten Inflation und einem sich verlangsamenden Arbeitsmarkt ausgehen. In Zeiten, in denen Klarheit schwer zu finden ist, kann das Warten auf zusätzliche Daten helfen, den Weg nach vorne zu bestimmen.

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