US Space Force: Herausforderungen im Wettlauf mit China

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US Space Force steht vor erheblichen Herausforderungen, um im militärischen Wettlauf im Weltraum mit China Schritt zu halten. Ein neuer Bericht des Mitchell Institute for Aerospace Studies kritisiert die derzeitige Strategie und Ressourcenverteilung der Space Force.

Die US Space Force, die erst vor fünf Jahren gegründet wurde, sieht sich mit systemischen Problemen konfrontiert, die ihre Fähigkeit, mit China im zunehmend militarisierten Weltraum zu konkurrieren, beeinträchtigen könnten. Ein Bericht des Mitchell Institute for Aerospace Studies hebt hervor, dass die Space Force nicht über die notwendigen Ressourcen und die kriegerische Mentalität verfügt, um in diesem Bereich erfolgreich zu sein. Der Bericht, der am 19. Februar veröffentlicht wurde, kritisiert das strategische Rahmenwerk von General Chance Saltzman, dem Chef der Space Force, und warnt davor, dass der Fokus auf “wettbewerbsfähige Ausdauer” anstelle von Sieg die USA im neuen Weltraumrennen verwundbar machen könnte. Die Autoren des Berichts, Charles Galbreath und Jennifer Reeves, beide pensionierte Offiziere und Senior Fellows am Mitchell Institute, betonen, dass es innerhalb der Space Force und des Verteidigungsministeriums systemische Probleme gibt, die den Erfolg der Space Force in einem langfristigen Wettbewerb mit China bedrohen. Ein zentrales Problem ist die Kultur der Space Force: Während andere Militärzweige ihre Kampfrollen annehmen, hat die Space Force Schwierigkeiten, eine ähnliche kriegerische Ethik unter ihren “Guardians” zu entwickeln. Der Bericht argumentiert, dass das fast 30 Milliarden Dollar umfassende Budget der Space Force unzureichend ist und schlägt vor, Mittel von anderen Diensten umzuleiten. Doch Geld ist nicht das einzige Problem. Die Autoren kritisieren auch die selbst auferlegten Beschränkungen der USA in Bezug auf Weltraumwaffen, die China einen gefährlichen Vorteil verschaffen. Reeves erklärte in einem Briefing, dass die westliche Haltung “keine Waffen im Weltraum” den Gegner nicht abschreckt. China hingegen setzt Anti-Satelliten-Raketen und dual-use Raumfahrzeuge ein, was laut Bericht einen notwendigen Paradigmenwechsel in den US-Weltraumoperationen erfordert. Die Autoren plädieren für politische Änderungen, um sowohl kinetische als auch nicht-kinetische Gegenraumsysteme zu autorisieren, selbst wenn diese die Entstehung von Weltraummüll riskieren. Der Bericht, der auf Erkenntnissen eines Workshops im Oktober basiert, an dem Dutzende von Experten aus Industrie, Militär und Wissenschaft teilnahmen, äußert auch Bedenken hinsichtlich der Abhängigkeit der Space Force vom kommerziellen Raumfahrtsektor. Während die Innovationskraft neuer Raumfahrtunternehmen gelobt wird, warnen die Autoren vor einer “Überabhängigkeit von kommerziellen Raumfahrtunternehmen”, die die Begründung für einen separaten Militärdienst untergraben könnte. Sie argumentieren, dass einige Missionen “ausschließlich militärische Funktionen” bleiben müssen. Diese Empfehlung kommt inmitten dramatischer Veränderungen in der Raumfahrtindustrie, die durch einen Anstieg von Startups geprägt ist, die Milliarden in private Investitionen bringen. Der Bericht des Mitchell Institute warnt jedoch, dass die Space Force sicherstellen muss, dass wichtige militärische Funktionen ausschließlich unter staatlicher Kontrolle bleiben. Grundsätzlich schlägt der Bericht vor, dass die Space Force es versäumt hat, ihren Zweck klar zu kommunizieren, was ihre Fähigkeit, Ressourcen und Unterstützung zu sichern, beeinträchtigt. Saltzmans Strategie sei zwar “strategisch solide” in ihrem Ziel, US-Interessen zu schützen, ohne katastrophale Konflikte auszulösen, aber die Autoren argumentieren, dass dieser Ansatz, der Resilienz und Abschreckung priorisiert, die Entwicklung der Space Force als echte Kampfkraft in einem kritischen Moment des Weltraumwettbewerbs untergraben könnte. Da China seine militärischen Fähigkeiten im Weltraum weiter ausbaut, stehen die USA vor einer entscheidenden Entscheidung: den Status quo beizubehalten oder einen durchsetzungsfähigeren und kampfbereiteren Ansatz für Weltraumoperationen zu verfolgen.

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