MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen auf dem globalen Ölmarkt haben die US-Schieferölindustrie in eine prekäre Lage gebracht. Der rapide Preisverfall, ausgelöst durch handelspolitische Spannungen und Produktionsentscheidungen der OPEC, bedroht die Stabilität vieler Produzenten.
Die US-Schieferölindustrie steht vor einer ihrer größten Herausforderungen der letzten Jahre. Ein plötzlicher Preisverfall bei Rohöl, ausgelöst durch die Handelspolitik der USA, hat viele Produzenten in Texas und anderen Regionen in Bedrängnis gebracht. Die Preise sind unter das Niveau gefallen, das viele Unternehmen benötigen, um kostendeckend zu arbeiten, was die Sorge vor einem Stillstand der Bohraktivitäten schürt.
Die Entscheidung der OPEC, die Produktion zu erhöhen, hat die Situation weiter verschärft. Kirk Edwards, Präsident von Latigo Petroleum, zieht Parallelen zur Krise im Jahr 2020, als die Ölpreise aufgrund der COVID-19-Pandemie einbrachen und zahlreiche Unternehmen in die Insolvenz trieben. Auch damals standen die Märkte vor der doppelten Bedrohung durch sinkende Nachfrage und steigende OPEC-Lieferungen.
Andy De La Rosa, ein Mitarbeiter im Ölservicebereich, äußerte seine Besorgnis über die aktuellen Entwicklungen. Er erinnert sich an den Preisverfall von 2015, als die Märkte mit einem Überangebot konfrontiert waren. Die aktuellen Preise um die 50 Dollar pro Barrel wecken ähnliche Befürchtungen, dass es zu einem globalen Überangebot kommen könnte, was zu Entlassungen führen würde.
Investoren sind ebenfalls alarmiert. Bill Smead von Smead Capital Management warnt davor, dass die Handelspolitik der USA die Investitionsbereitschaft in die Öl- und Gasbranche beeinträchtigen könnte. Sollte der Ölpreis auf 50 Dollar sinken, könnte dies zu einer Konsolidierungswelle führen, bei der stärkere Unternehmen die schwächeren aufkaufen.
Die jüngsten Turbulenzen auf den Aktienmärkten, ausgelöst durch die Ankündigung neuer Handelszölle, haben die Situation weiter verschärft. Obwohl die Ölpreise nach einer teilweisen Rücknahme der Zölle leicht gestiegen sind, bleiben sie für viele Produzenten im kritischen Bereich.
Analysten sind sich einig, dass die anhaltenden Handelszölle auf China, den weltweit größten Ölimporteur, die Aussichten für die globale Ölnachfrage belasten werden. Bill Farren-Price vom Oxford Institute for Energy Studies betont, dass die Erwartungen für das Wachstum der Ölnachfrage in diesem Jahr erheblich gesunken sind.
Viele US-Schieferölproduzenten stehen vor der Herausforderung, bei Preisen unter 60 Dollar pro Barrel profitabel zu bleiben. Dies könnte zu einem Rückgang der Produktion führen, insbesondere in älteren Fördergebieten. Rystad Energy schätzt, dass viele Produzenten Break-even-Kosten von 62 Dollar pro Barrel haben, wenn man die Schuldentilgung und Dividendenzahlungen berücksichtigt.
Die Befürchtungen eines Nachfrageschocks werden durch die Möglichkeit verstärkt, dass Saudi-Arabien, einer der kostengünstigsten Produzenten der Welt, seine Marktanteile durch eine Erhöhung der Produktion ausbauen könnte. Die Entscheidung der OPEC, die tägliche Produktion um 400.000 Barrel zu erhöhen, hat den Druck auf die Rohölpreise bereits vor der Handelspolitik der USA erhöht.
Die Aktienkurse von Schieferölproduzenten haben in den letzten Tagen stark gelitten. Unternehmen wie Occidental Petroleum und Devon Energy haben mehr als 12 Prozent ihres Wertes verloren, seit die neuen Zölle angekündigt wurden.
Obwohl der aktuelle Preisverfall nicht das Ausmaß der Krise von 2020 erreicht, als die US-Benchmark kurzzeitig unter null fiel, bleibt die Unsicherheit groß. Die Branche hat sich seitdem erholt, aber die aktuellen Entwicklungen könnten die erste Produktionsrückgang seit der Pandemie auslösen.
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