PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz der drohenden Zolldrohungen der Trump-Regierung bleibt die US-Notenbank optimistisch in Bezug auf mögliche Zinssenkungen. Chris Waller, Mitglied des Gouverneursrats, betonte in einer Rede in Paris die Notwendigkeit, die Inflation in Richtung des 2-Prozent-Ziels zu lenken.
Die US-Notenbank steht vor der Herausforderung, ihre Geldpolitik in einem Umfeld potenzieller Handelskonflikte zu navigieren. Chris Waller, ein einflussreiches Mitglied des Gouverneursrats, hat kürzlich seine Unterstützung für Zinssenkungen bekräftigt, um die Inflation zu stabilisieren. Trotz der Unsicherheiten, die durch die von der Trump-Regierung angedrohten Zölle entstehen könnten, bleibt Waller zuversichtlich, dass die wirtschaftlichen Grundlagen solide sind.
In seiner Rede in Paris hob Waller hervor, dass die angekündigten Zölle zwar neuen Inflationsdruck erzeugen könnten, die Prognosen über deren wirtschaftliche Auswirkungen jedoch stark variieren. Er bleibt optimistisch, dass die Zölle keine signifikanten oder anhaltenden Auswirkungen auf die Inflation haben werden, was seine Einschätzung zur Geldpolitik unberührt lässt.
Die von Donald Trump angedrohten Zölle, darunter 25% auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie 10% auf Waren aus China, haben die Märkte in Aufruhr versetzt. Diese Unsicherheiten führten zu einem deutlichen Rückgang der Marktstimmung, nachdem Berichte über begrenzte Zölle auf kritische Importe die Runde machten. Trump dementierte diese Berichte jedoch vehement über soziale Medien.
Waller betonte, dass konkrete Maßnahmen abgewartet werden müssen, bevor ernsthafte Überlegungen zu den Auswirkungen angestellt werden können. Diese Vorsicht wurde auch von Fed-Chef Jerome Powell unterstrichen, der jedoch keine genauen Angaben zur Anzahl möglicher Zinssenkungen in diesem Jahr machte, aber weitere Senkungen für angemessen hält.
In früheren Prognosen hatten Fed-Vertreter insgesamt zwei Zinssenkungen für 2025 vorhergesagt. Angesichts der anhaltend hohen Inflation wird nun von weniger ausgegangen. Die Geschwindigkeit dieser Senkungen hängt davon ab, wie stark die Inflationsziele erreicht werden können, ohne den Arbeitsmarkt zu beeinträchtigen.
Die US-Wirtschaft steht laut Waller auf einem “soliden Fundament”, und es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten drastisch schwächer werden könnte. Die Arbeitslosenquote lag im November bei 4,2 %, und für den Dezemberbericht wird eine stabile Quote prognostiziert, obwohl ein leichter Rückgang der neu geschaffenen Stellen erwartet wird.
Die Zentralbanker werden während ihres nächsten Treffens Ende Januar, kurz nach der Amtseinführung von Trump, die Inflationsentwicklung besonders intensiv beobachten. Diese Beobachtungen werden entscheidend sein, um die zukünftige Richtung der Geldpolitik zu bestimmen.
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