US-Kongress bereitet sich auf Bestätigung von Trumps Wahlsieg vor

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der US-Kongress steht vor der formellen Bestätigung von Donald Trumps Wahlsieg bei der Präsidentschaftswahl, ein Ereignis, das vor vier Jahren von beispielloser Gewalt überschattet wurde.

Der US-Kongress in Washington bereitet sich darauf vor, den Wahlsieg von Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl offiziell zu bestätigen. Diese formelle Handlung, die normalerweise ohne großes Aufsehen vonstattengeht, ist in diesem Jahr von besonderer Bedeutung, da sie Erinnerungen an die gewaltsamen Ereignisse von vor vier Jahren weckt. Damals stürmten Anhänger des unterlegenen Trump das Kapitol, um die Bestätigung von Joe Bidens Sieg zu verhindern.

Im Gegensatz zu damals steht Trumps Sieg im November dieses Mal außer Frage. Er konnte sich deutlich gegen seine demokratische Herausforderin Kamala Harris durchsetzen, die in ihrer Rolle als amtierende Vizepräsidentin die Aufgabe hat, das Wahlergebnis zu verkünden. Die einzige Unsicherheit könnte das angekündigte Winterwetter mit Schnee und Eis in der US-Hauptstadt darstellen, doch die Sicherheitsvorkehrungen sind erheblich verstärkt worden.

Die Erinnerungen an die Krawalle vom 6. Januar 2021 sind noch frisch. Damals durchbrachen Randalierer, angestachelt durch eine Rede Trumps, die Sicherheitsbarrikaden und drangen gewaltsam in das Kapitol ein. Fünf Menschen kamen ums Leben, und viele der Angreifer wurden später verurteilt. Diese Ereignisse haben zu einer erheblichen Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen geführt, um eine Wiederholung zu verhindern.

Thomas Manager, der Chef der Kapitolspolizei, betonte die Bedeutung der Sicherheitsvorkehrungen und wies darauf hin, dass das Umfeld für gewählte Beamte in den letzten Jahren zunehmend bedrohlich geworden sei. Das Kapitol ist weiträumig abgesperrt, und es sind mehr Beamte im Einsatz als üblich, um die Sicherheit der Kongressabgeordneten zu gewährleisten.

Die Zertifizierung des Wahlergebnisses erfolgt durch eine gemeinsame Sitzung beider Parlamentskammern, des Senats und des Repräsentantenhauses. Kamala Harris wird als Senatspräsidentin die Sitzung leiten und das Endergebnis verkünden. Für Harris, die gegen Trump verloren hat, dürfte dies eine bittere Aufgabe sein, doch die Demokraten sehen darin auch eine Gelegenheit, sich als respektvolle Verlierer zu präsentieren und den demokratischen Prozess zu unterstützen.

Präsident Biden hat betont, dass er sich um einen reibungslosen Machtwechsel bemüht hat, im Gegensatz zu den Ereignissen vor vier Jahren. Er bezeichnete den 6. Januar als einen der schwierigsten Tage in der amerikanischen Geschichte und hofft, dass die Demokratie gestärkt aus diesen Herausforderungen hervorgeht.

Trump wird am 20. Januar als Präsident vereidigt. Er hat im Wahlkampf versprochen, Anhänger zu begnadigen, die an den Krawallen beteiligt waren und verurteilt wurden. Dies könnte ein kontroverser Schritt sein, der die Spaltung in der amerikanischen Gesellschaft weiter vertieft.