WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA zeigen eine unerwartete Entspannung, die vor allem auf gesunkene Energiekosten zurückzuführen ist. Im Februar fiel die Inflationsrate auf 2,8 Prozent, was die Erwartungen der Marktbeobachter übertraf. Diese Entwicklung könnte jedoch nur von kurzer Dauer sein, da die aggressive Zollpolitik der neuen US-Regierung und die gestiegenen Inflationserwartungen der Verbraucher die Preise in naher Zukunft wieder ansteigen lassen könnten.
Die US-Inflation hat im Februar einen überraschenden Rückgang auf 2,8 Prozent verzeichnet, was vor allem auf die gesunkenen Energiekosten zurückzuführen ist. Diese Entwicklung stellt eine deutliche Entlastung dar, nachdem die Inflationsrate im Januar noch bei 3,0 Prozent lag, dem höchsten Stand seit einem halben Jahr. Experten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 2,9 Prozent gerechnet, was die aktuelle Entwicklung umso bemerkenswerter macht.
Besonders die Preise für Dienstleistungen und Wohnen trugen weiterhin zur Verteuerung bei, während die Energiepreise im Jahresvergleich günstiger wurden und somit dämpfend auf die Inflation wirkten. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, hebt hervor, dass insbesondere die Preise für Flugtickets im Februar im Vergleich zu Januar gesunken sind. Auch die Preisanstiege bei Autowerkstätten und Autoversicherungen haben sich normalisiert.
Die Kerninflationsrate, die keine Energie- und Lebensmittelpreise berücksichtigt, lag mit 3,1 Prozent ebenfalls unter den Erwartungen von 3,2 Prozent. Diese Rate wird von der US-Notenbank Fed besonders beachtet, da sie den Preistrend präziser abbildet. Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg äußerte, dass die Inflationsdaten eine gewisse Erleichterung bringen, insbesondere da die Kernrate auf den tiefsten Stand seit April 2021 sank.
Trotz des Rückgangs der Inflation warnen Experten vor möglichen Preissteigerungen in der Zukunft. Die aggressive Zollpolitik der neuen US-Regierung könnte den Preisauftrieb wieder beschleunigen. Zudem haben sich die von der Universität von Michigan erhobenen Inflationserwartungen unter Verbrauchern deutlich erhöht, was laut Gitzel ein klarer Indikator für künftige Preissteigerungen ist.
Die Fed strebt langfristig eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Jüngst wurde der Leitzins stabil gehalten, und es wird erwartet, dass bei der nächsten Entscheidung keine Änderung erfolgt. Der US-Dollar reagierte leicht auf die neuen Daten und stieg, während der Euro im Gegenzug auf ein Tagestief fiel. Diese Entwicklungen zeigen, wie sensibel die Märkte auf Inflationsdaten reagieren und welche Auswirkungen diese auf die Währungsbewegungen haben können.
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