WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die politischen Spannungen zwischen den USA und China erreichen einen neuen Höhepunkt, da ein umstrittenes Gesetz zur Entkopplung der KI-Technologie von China im US-Senat diskutiert wird.

Die jüngste Gesetzesinitiative von US-Senator Josh Hawley, die darauf abzielt, die Künstliche Intelligenz (KI) der USA von China zu entkoppeln, hat in der Technologiebranche für Aufsehen gesorgt. Das vorgeschlagene Gesetz, das als “Decoupling America’s Artificial Intelligence Capabilities from China Act” bekannt ist, würde US-Bürgern und Unternehmen verbieten, mit chinesischen Entitäten im Bereich der KI-Forschung und -Entwicklung zusammenzuarbeiten. Dies könnte weitreichende Auswirkungen auf Unternehmen wie DeepSeek haben, die in der KI-Entwicklung tätig sind.

Die vorgeschlagene Gesetzgebung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China bereits angespannt sind. Kritiker argumentieren, dass ein solches Verbot die offene Entwicklung von KI-Technologien behindern und die Wettbewerbsfähigkeit der USA gefährden könnte. Dennoch sehen einige Befürworter darin einen notwendigen Schritt, um die nationale Sicherheit zu schützen und den Einfluss Chinas auf amerikanische Technologien zu begrenzen.

Senator Hawley ist bekannt für seine harte Haltung gegenüber China und hat in der Vergangenheit bereits ähnliche Maßnahmen vorgeschlagen. Seine jüngste Initiative folgt auf die Einführung zusätzlicher Zölle auf chinesische Waren durch die Trump-Regierung und die Debatten über die Sicherheit von Apps wie TikTok. Die Befürchtungen, dass China amerikanische KI-Technologien für eigene Zwecke nutzen könnte, sind ein zentraler Punkt in Hawleys Argumentation.

Obwohl das Gesetz im Senat eingereicht wurde, ist es unwahrscheinlich, dass es in seiner jetzigen Form verabschiedet wird. Experten wie Aaron Brogan, ein auf Kryptowährungen und Technologie spezialisierten Anwalt, weisen darauf hin, dass die Republikaner zwar eine Mehrheit im Senat haben, aber die Unterstützung der Demokraten für eine solche Maßnahme fehlt. Zudem gibt es keine Co-Sponsoren, die den Gesetzgebungsprozess beschleunigen könnten.

Ein weiterer Kritikpunkt ist der breite Anwendungsbereich des Gesetzes. Ben Brooks vom Berkman Klein Center for Internet & Society an der Harvard University bemängelt, dass das Gesetz keine Unterscheidung nach Risiko oder technologischen Fähigkeiten macht. Dies könnte das Ende der Open-Source-KI-Entwicklung in den USA bedeuten, was einige als akzeptablen Preis für die wirtschaftliche Entkopplung von China ansehen.

Die wirtschaftlichen und technologischen Auswirkungen eines solchen Gesetzes wären erheblich. Unternehmen wie Tesla, die stark mit China vernetzt sind, könnten darunter leiden. Zudem könnte die Durchsetzung des Gesetzes eine erhebliche Ausweitung der Polizeibefugnisse erfordern, was wiederum zu einer verstärkten Abhängigkeit von chinesischer Technologie führen könnte.

Während das Schicksal des Gesetzes im Kongress ungewiss bleibt, ergreifen die USA und andere Länder bereits Maßnahmen, um sich gegen die wahrgenommene Bedrohung durch chinesische KI-Technologien zu schützen. In den USA wird erwartet, dass ein Gesetz eingeführt wird, das DeepSeek auf Regierungsgeräten verbietet. Ähnliche Maßnahmen wurden bereits in Texas und von der US-Marine ergriffen.

International haben Länder wie Italien, Taiwan und Australien bereits Beschränkungen gegen DeepSeek verhängt, während in mehreren anderen Ländern Untersuchungen zu den Datenschutzpraktiken des Unternehmens laufen. Auch wenn ein umfassendes Verbot chinesischer KI-Firmen unwahrscheinlich ist, scheinen gewisse Einschränkungen unausweichlich.

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US-Importverbot für KI-Technologie: Ein umstrittenes Vorhaben (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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