US-Gericht stoppt geplante Fusion von Albertsons und Kroger

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer bedeutenden Entscheidung hat ein US-Gericht die geplante Fusion zwischen den Einzelhandelsriesen Albertsons und Kroger gestoppt. Diese Entscheidung unterstreicht die wachsende Bedeutung der Wettbewerbsaufsicht in der US-amerikanischen Wirtschaft.

Die geplante Fusion zwischen Albertsons und Kroger, zwei der größten Einzelhandelsunternehmen in den USA, wurde von einem US-Gericht gestoppt. Die Richterin Adrienne Nelson entschied zugunsten der Federal Trade Commission (FTC), die Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Lebensmittelmarkt äußerte. Diese Entscheidung markiert einen wichtigen Sieg für die FTC und zeigt die zunehmende Bedeutung der Regulierung in der US-Wirtschaft.

Albertsons hatte nach der Entscheidung keine andere Wahl, als die Fusion aufzukündigen und rechtliche Schritte gegen Kroger einzuleiten. Das Unternehmen wirft Kroger vor, vertragliche Verpflichtungen nicht eingehalten zu haben. Kroger hingegen hat angekündigt, sich auf die Expansion und Investitionen in profitablere Geschäftsbereiche zu konzentrieren, um die Lebensmittelpreise zu senken und die Löhne zu erhöhen.

Der Vorstandsvorsitzende von Kroger, Rodney McMullen, betonte die finanzielle Stabilität des Unternehmens, die es ermöglicht, neue Wachstumsoptionen zu verfolgen. Dazu gehören die Eröffnung neuer Filialen und die Modernisierung bestehender Standorte. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Renditerahmens, der eine Gesamtrendite von 8 bis 11 Prozent anstrebt.

Seit 2003 hat Kroger erhebliche Investitionen in die Senkung der Lebensmittelpreise und die Erhöhung der Löhne getätigt. Insgesamt wurden 5 Milliarden Dollar in Preisreduzierungen und 2,4 Milliarden Dollar in Lohnerhöhungen investiert. Diese Investitionen haben die durchschnittliche Stundenvergütung um 38 Prozent erhöht. Jährlich fließen weitere 3,6 bis 3,8 Milliarden Dollar in neue Filialen, die Verbesserung von Lebensmittelfertigungsanlagen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Zusätzlich hat Kroger ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von 7,5 Milliarden Dollar angekündigt, das den vorherigen Rahmen von 1 Milliarde Dollar ersetzt. Ein beschleunigtes Rückkaufabkommen über 5 Milliarden Dollar an Stammaktien ist ebenfalls in Planung. Diese Maßnahmen unterstreichen die starke finanzielle Flexibilität und die strategische Kapitalallokation von Kroger.

Die Entscheidung des Gerichts könnte weitreichende Auswirkungen auf die Einzelhandelsbranche haben. Experten erwarten, dass die FTC auch in Zukunft eine strenge Kontrolle über Fusionen und Übernahmen ausüben wird, um den Wettbewerb zu schützen. Dies könnte andere Unternehmen dazu veranlassen, ihre Expansionsstrategien zu überdenken und alternative Wege zur Steigerung ihrer Marktanteile zu suchen.