DELAWARE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein US-amerikanisches Konkursgericht hat den Liquidatoren des gescheiterten Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital (3AC) die Erlaubnis erteilt, ihre Forderung gegen die zusammengebrochene Krypto-Börse FTX von 120 Millionen Dollar auf 1,53 Milliarden Dollar zu erhöhen.
In einem bemerkenswerten Urteil hat ein US-Konkursgericht den Liquidatoren von Three Arrows Capital (3AC) die Erlaubnis erteilt, ihre Forderung gegen die insolvente Krypto-Börse FTX erheblich zu erhöhen. Der Hauptrichter John Dorsey wies die Argumente der FTX-Schuldner zurück, dass der geänderte Forderungsnachweis (Proof of Claim, POC) der 3AC-Liquidatoren verspätet und ein ungerechtfertigter Versuch sei, das Konkursverfahren zu verzögern.
In seiner Entscheidung vom 13. März im US-Konkursgericht für den Bezirk Delaware erklärte Dorsey, dass die 3AC-Liquidatoren ausreichende Hinweise auf ihre Forderung und die Möglichkeit einer Änderung gegeben hätten, sobald sie alle verfügbaren Informationen analysiert hätten. Jede Verzögerung sei durch das Versäumnis von FTX verursacht worden, relevante Unterlagen rechtzeitig bereitzustellen.
„Die Beweise deuten darauf hin, dass die Verzögerung bei der Einreichung des geänderten Forderungsnachweises größtenteils durch die Schuldner selbst verursacht wurde“, sagte Dorsey. „Die Beweise deuten auch darauf hin, dass die Liquidatoren bei dem Versuch, die Informationen zu erhalten, fleißig waren und dass die Schuldner trotz des vollständigen Besitzes der Informationen wiederholt deren Herausgabe verzögerten.“
Die Liquidatoren von 3AC hatten ursprünglich im Juni 2023 eine Forderung in Höhe von 120 Millionen Dollar im Konkursverfahren von FTX eingereicht. Diese wurde später im November 2024 erweitert, wobei Ansprüche wie Vertragsbruch, ungerechtfertigte Bereicherung und Treuepflichtverletzung geltend gemacht wurden.
Die Liquidatoren behaupteten, FTX habe 1,53 Milliarden Dollar in Hedgefonds-Vermögenswerten gehalten, die liquidiert wurden, um 1,33 Milliarden Dollar an Verbindlichkeiten im Jahr 2022 zu begleichen. Sie argumentierten, dass die Transaktionen vermeidbar gewesen seien, den Gläubigern von 3AC Schaden zugefügt hätten und dass die FTX-Schuldner die Bereitstellung der Informationen verzögert hätten, die die Liquidation aufgedeckt hätten.
Die FTX-Schuldner widersprachen der geänderten Forderung und erklärten, dass der ursprüngliche POC unzureichend gewesen sei, um sie über die Art und Höhe der Forderung der 3AC-Liquidatoren zu informieren, und dass er zu spät eingereicht worden sei und daher abgelehnt werden sollte.
Vor seinem Zusammenbruch im Juni 2022 war Three Arrows Capital einer der größten Krypto-Hedgefonds der Branche mit über 3 Milliarden Dollar an Vermögenswerten. Seine Liquidatoren verfolgten auch Ansprüche gegen das zusammengebrochene Krypto-Unternehmen Terraform Labs durch eine Forderung in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar im Konkursverfahren von Terra.
Gleichzeitig unternimmt FTX, das im November 2022 Konkurs angemeldet hat, eigene Anstrengungen zur Rückgewinnung von Geldern. Im November letzten Jahres reichte es eine Reihe von Klagen ein, darunter eine gegen SkyBridge Capital und dessen Gründer Anthony Scaramucci, um Gelder zurückzufordern, die der ehemalige FTX-CEO Sam „SBF“ Bankman-Fried für Sponsoring- und Investitionsgeschäfte ausgegeben hatte. Eine weitere Klage wurde gegen die Krypto-Börse Binance und deren ehemaligen CEO Changpeng Zhao eingereicht, um Kryptowährungen im Wert von 1,76 Milliarden Dollar zurückzufordern, die im Rahmen eines Rückkaufgeschäfts im Juli 2021 an die Börse gesendet wurden.
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