WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein US-Bundesgericht hat Google erneut wegen illegaler Monopolpraktiken im Bereich der Werbetechnologie verurteilt. Diese Entscheidung könnte weitreichende Konsequenzen für den Technologieriesen haben und die Diskussion über eine mögliche Zerschlagung des Unternehmens anheizen.
Die jüngste Entscheidung eines US-Bundesgerichts gegen Google markiert einen bedeutenden Schritt in der kartellrechtlichen Auseinandersetzung mit dem Technologieriesen. Richterin Leonie Brinkema befand, dass Google seine marktbeherrschende Stellung im Bereich der Werbeserver und Anzeigenbörsen missbraucht hat. Diese Praktiken, die durch strategische Übernahmen und sogenannte ‘Tying’-Praktiken abgesichert wurden, haben laut Gericht den Wettbewerb erheblich eingeschränkt.
Google, das im vergangenen Jahr allein im Ad-Tech-Bereich rund 31 Milliarden US-Dollar umsetzte, sieht sich nun mit der Möglichkeit einer Zerschlagung konfrontiert. Diese könnte zentrale Geschäftsbereiche wie die Ad Exchange oder den Chrome-Browser betreffen. Die Alphabet-Aktien reagierten auf die Nachricht mit einem Rückgang von 1,5 Prozent, während Google umgehend Berufung gegen das Urteil ankündigte.
Die Entscheidung von Richterin Brinkema ist nicht die erste ihrer Art. Bereits im August wurde Googles Suchmaschine als wettbewerbswidrig eingestuft. Diese wiederholten Urteile werfen ein Schlaglicht auf die Praktiken des Unternehmens und könnten weitreichende regulatorische Maßnahmen nach sich ziehen. Das US-Justizministerium hat bereits Interesse an einer Zerschlagung geäußert, um den Wettbewerb zu fördern.
Die Klage gegen Google wurde von einem parteiübergreifenden Bündnis aus Bundesstaaten unterstützt, das sich insbesondere auf die Software zur Platzierung von Display-Anzeigen konzentrierte. Medienhäuser wie News Corp und Gannett beklagten, dass sie faktisch keine Alternative zu Googles AdX-Plattform hätten. Interne E-Mails, die im Prozess auftauchten, belegen zudem das überzogene Margenstreben des Unternehmens.
Besonders brisant sind die Vorwürfe, dass Google durch systematisches Löschen von Chatverläufen und die Verschleierung von Dokumenten die Aufklärung behindert habe. Obwohl Richterin Brinkema keine formellen Sanktionen aussprach, rügte sie das systematische Ignorieren prozessualer Regeln durch Google.
In den kommenden Monaten wird sich zeigen, wie weitreichend die Konsequenzen ausfallen. Eine Zerschlagung des Ad-Tech-Geschäfts ist ebenso im Gespräch wie Einschränkungen bei der Bündelung von Produkten. Klar ist, dass Google im Zentrum einer der härtesten kartellrechtlichen Auseinandersetzungen gegen ein US-Tech-Unternehmen seit Jahrzehnten steht.

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