MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In den letzten 24 Stunden haben vier große US-Fluggesellschaften, darunter Delta, American, Southwest und JetBlue, ihre Prognosen für Anfang 2025 gesenkt. Dies geschieht vor dem Hintergrund einer schwächeren Nachfrage nach Inlandsflügen und einem Rückgang des Verbrauchervertrauens angesichts plötzlich unsicherer wirtschaftlicher Bedingungen.
Die jüngsten Anpassungen der Prognosen durch führende US-Fluggesellschaften spiegeln eine zunehmende Unsicherheit in der Wirtschaft wider. Delta Air Lines hat seine Erwartungen für das erste Quartal um 40 bis 50 Cent pro Aktie gesenkt, was auf eine Verringerung des Verbrauchervertrauens und der Unternehmenszuversicht zurückzuführen ist. Diese Entwicklung führt zu einer spürbaren Schwäche in der Inlandsnachfrage.
American Airlines prognostiziert nun einen Verlust von 60 bis 80 Cent pro Aktie im ersten Quartal 2025, was deutlich über dem zuvor erwarteten Verlust von 20 bis 40 Cent liegt. Diese Anpassung wird teilweise auf den Vorfall mit Flug 5342 zurückgeführt, bei dem es zu einer Kollision in der Luft kam, sowie auf eine schwächere Nachfrage im Freizeitsegment im März.
Auch Southwest Airlines hat seine Prognose für den Umsatz pro Sitzmeile (RASM) um 3 % gesenkt. JetBlue Airways hat ebenfalls seine Erwartungen nach unten korrigiert und rechnet nun mit einem Verlust von mindestens 4 % statt der zuvor erwarteten 2 % für das Quartal.
Der Dow Jones U.S. Airline Index verzeichnete vor der Markteröffnung am Dienstag einen Rückgang von etwa 6 %. Ökonomen warnen, dass das Risiko einer Rezession steigt, teilweise aufgrund der handelspolitischen Maßnahmen der US-Regierung, die zu Spannungen mit traditionellen Verbündeten wie Kanada und Mexiko geführt haben.
Ein Rückgang der Nachfrage nach Inlandsflügen kann ein Indikator für eine schwächelnde Wirtschaft sein. Delta-CEO Ed Bastian erklärte, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) einer der wichtigsten Faktoren sei, mit dem die Luftfahrtindustrie korreliert. Er bemerkte im Februar eine deutliche Verschiebung der BIP-Stimmung und der von ihnen überwachten Vertrauenssignale, was darauf hindeutet, dass die Verbraucherausgaben ins Stocken geraten.
Southwest Airlines führte in seiner SEC-Einreichung an, dass weniger Regierungsreisen ein Grund für die weniger optimistische Prognose seien. Auch United Airlines hat einen Rückgang bei den Reisen von Regierungsangestellten festgestellt, was auf die Veränderungen nach der Amtseinführung der neuen US-Regierung zurückzuführen ist.
Im Jahr 2024 stieg die Nachfrage nach Inlandsflügen um 5,7 %, was die Kapazitätssteigerung von 2,5 % übertraf. Global verzeichnete die Branche eine Rekordnachfrage nach Flugreisen mit einem Anstieg des Verkehrsvolumens um 13,6 % im Vergleich zum Vorjahr.
In der Vergangenheit führte eine geringere Nachfrage nach Flugreisen oft zu günstigeren Flugpreisen, Sonderangeboten und Werbeaktionen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen auf die Preisgestaltung und die Nachfrage in der Luftfahrtbranche auswirken werden.
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