WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer groß angelegten Operation haben US-Behörden Anklage gegen zwölf chinesische Staatsangehörige erhoben, die im Verdacht stehen, eine Reihe von Cyberangriffen auf Regierungsstellen, religiöse Gruppen und internationale Organisationen durchgeführt zu haben.
Die US-Behörden haben in einer koordinierten Aktion Anklage gegen zwölf chinesische Staatsangehörige erhoben, die im Verdacht stehen, eine Reihe von Cyberangriffen auf Regierungsstellen, religiöse Gruppen und internationale Organisationen durchgeführt zu haben. Zu den Angeklagten gehören zwei Beamte des chinesischen Sicherheitsdienstes, Mitarbeiter eines chinesischen Technologieunternehmens und Mitglieder einer mutmaßlichen Hackergruppe namens APT27, die auch als Iron Tiger, Emissary Panda, LuckyMouse, TG-3390 und Bronze Union bekannt ist.
Die Ankündigung erfolgte durch Vertreter des US-Justizministeriums, des FBI, des Naval Criminal Investigative Service sowie der Ministerien für Außenpolitik und Finanzen. Sie verknüpfen diese Cyberakteure mit Operationen, die von chinesischen Sicherheitsbehörden geleitet werden. Laut Gerichtsunterlagen führten die Hacker Angriffe von 2016 bis 2023 durch und kompromittierten dabei kritische Daten durch eine Reihe von Computereindringlingen. In vielen Fällen erzielten die Täter erhebliche Einnahmen, indem sie die gestohlenen Informationen an chinesische Regierungsbehörden verkauften.
Ein zentraler Bestandteil der Ermittlungen ist ein privates Unternehmen namens i-Soon Information Technology. Ein Bundesgericht in Manhattan hat eine Anklage gegen acht Mitarbeiter von i-Soon sowie zwei Sicherheitsbeamte wegen des Einbruchs in E-Mail-Konten, Mobiltelefone, Server und Websites entsiegelt. Das Gericht hat auch die Beschlagnahme der primären Internet-Domain genehmigt, die mit dieser Gruppe in Verbindung steht und an Cyberaktivitäten beteiligt war, darunter das Ziel von US-amerikanischen Kritikern, einer religiösen Organisation und mehreren Nachrichtenagenturen.
Parallel dazu richten sich separate Anklagen gegen Mitglieder der Hackergruppe APT27, die seit mindestens 2013 aktiv ist. Diese Anklagen beschreiben Bemühungen, Netzwerke in verschiedenen Sektoren zu infiltrieren, von Technologieunternehmen und Denkfabriken bis hin zu Anwaltskanzleien und Universitäten. Zu den Vorwürfen gehört ein kürzlicher Hack auf das US-Finanzministerium Ende letzten Jahres, bei dem gemietete virtuelle private Server eine Schlüsselrolle spielten. Ermittler haben digitale Infrastrukturen beschlagnahmt, die mit diesen Operationen in Verbindung stehen, um das Netzwerk zu zerschlagen.
Die Namen und Berufsbezeichnungen der Angeklagten lauten: Ma Li, Technischer Mitarbeiter; Wang Zhe, Verkaufsdirektor; Sheng Jing, MPS-Beamter; Xu Liang, Technischer Mitarbeiter; Wang Liyu, MPS-Beamter; Wang Yan, Technischer Mitarbeiter; Zhou Weiwei, Technischer Mitarbeiter; Liang Guodong, Technischer Mitarbeiter; Wu Haibo, Geschäftsführer; Chen Cheng, Betriebsleiter. Die Strafverfolgungsbehörden betonen, dass die Angreifer nicht nur staatlich geförderte Agenten waren, sondern auch als Freiberufler und über private Unternehmen arbeiteten. Ihre breite Zielauswahl hat viele Systeme weiteren Cybervorfällen ausgesetzt und erheblichen finanziellen und rufschädigenden Schaden bei betroffenen Organisationen verursacht.
Als Reaktion auf diese Aktionen haben die US-Behörden attraktive Belohnungen für Informationen ausgesetzt, die zur Identifizierung oder Lokalisierung einiger dieser Cyberakteure führen. Eine Belohnung von bis zu 10 Millionen US-Dollar wird für Details zu bestimmten Personen im Zusammenhang mit dem Hacker-Netzwerk angeboten, während ein anderes Programm bis zu 2 Millionen US-Dollar für Informationen über andere, die aus China operieren, bietet.
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