US-Dollar auf Rekordkurs: Stärkstes Wachstum seit einem Jahrzehnt

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der US-Dollar hat in diesem Jahr ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnet, das seit einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen wurde. Diese Entwicklung wird von einer robusten US-Wirtschaft und stabilen Zinserwartungen getragen.

Der US-Dollar hat in den letzten Monaten eine beeindruckende Rally hingelegt, die Analysten und Investoren gleichermaßen in Staunen versetzt. Die Stärke der US-Wirtschaft, gepaart mit den politischen Vorhaben des designierten Präsidenten Donald Trump, hat die Währung auf ein Niveau gehoben, das seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr erreicht wurde. Besonders die steuer- und zollpolitischen Pläne Trumps scheinen das Vertrauen in eine stabile Zinspolitik zu stärken.

Der Bloomberg Dollar Spot Index, ein wichtiger Indikator für die Stärke des US-Dollars, erreichte kürzlich seinen höchsten Stand seit November 2022. Mit einem Anstieg von fast 8 % in diesem Jahr zeigt der Dollar eine Dynamik, die zuletzt 2015 beobachtet wurde. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass Händler ihre Erwartungen an eine Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank zurückgeschraubt haben.

Analysten prognostizieren, dass die Dollar-Rally auch im kommenden Jahr anhalten könnte. Dies liegt vor allem daran, dass die US-Notenbank Fed zurückhaltend gegenüber weiteren Zinssenkungen ist, während andere Zentralbanken voraussichtlich schneller ihre Zinsen senken werden. Diese Aussichten haben Investoren dazu veranlasst, ihr Kapital in die USA zu verlagern, was die Währung weiter stärkt.

Im Jahr 2024 hat der Dollar gegenüber allen wichtigen Währungen zugelegt, wobei der neuseeländische Dollar, die norwegische Krone und der japanische Yen am meisten nachgaben. Experten wie Jayati Bharadwaj von TD Securities erwarten, dass viele von Trumps Anfangsmaßnahmen Anfang 2025 den Dollar weiter stärken werden. Allerdings könnte eine erneute Lockerung der Geldpolitik durch die Fed in der zweiten Jahreshälfte die Dollarstärke beeinflussen.

Hedgefonds und Asset-Manager haben ihre Wetten auf einen steigenden Dollar auf rund 29,8 Milliarden US-Dollar erhöht, was die optimistischste Positionierung seit April darstellt. Dennoch bleibt fraglich, wie stark der Dollar noch zulegen kann, da das verminderte Tempo der Zinssenkungen weitgehend im Markt eingepreist ist.

Sarah Ying von CIBC Capital Markets zeigt sich mäßig optimistisch gegenüber dem US-Dollar. Sie betont, dass der Weg der Fed weitgehend eingepreist sei und der Dollar im zweiten Quartal an Schwung verlieren könnte. Diese Einschätzung spiegelt die Unsicherheiten wider, die trotz der aktuellen Stärke des Dollars bestehen.