US-Börsen unter Druck: Zinssorgen und Unternehmenszahlen im Fokus

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-Börsen standen am Freitag im Zeichen von Zinssorgen und Unternehmenszahlen, die den Markt bewegten. Ein starker Arbeitsmarktbericht und steigende Inflationserwartungen setzten die wichtigsten Indizes unter Druck, während positive Unternehmensnachrichten von Delta Air Lines und Walgreens Boots Alliance die Stimmung teilweise aufhellten.

Die US-Börsen erlebten am Freitag einen turbulenten Handelstag, der von Zinssorgen und Unternehmenszahlen geprägt war. Ein unerwartet starker Arbeitsmarktbericht aus den USA sorgte für Unruhe unter den Anlegern, da dieser die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed erhöhte. Die Arbeitslosenquote sank leicht, was die Erwartungen an eine mögliche Lockerung der Geldpolitik dämpfte. Diese Entwicklungen führten zu Verlusten bei den wichtigsten Indizes, obwohl einige von ihnen im Tagesverlauf einen Teil ihrer Verluste wieder wettmachen konnten.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 1,30 Prozent bei 42.081,69 Punkten, während der S&P 500 um 1,15 Prozent auf 5.850,28 Punkte nachgab. Der Nasdaq 100 fiel ebenfalls um 1,15 Prozent auf 20.937,25 Zähler. In der verkürzten Handelswoche, die aufgrund eines Trauertags zu Ehren des verstorbenen Ex-US-Präsidenten Jimmy Carter einen Tag weniger umfasste, steuerten Dow und Nasdaq 100 auf Wochenverluste von 1,5 beziehungsweise 1,8 Prozent zu.

Die gestiegenen Inflationserwartungen, die durch den Konsumklimaindex der Universität Michigan bestätigt wurden, trugen zur Unsicherheit der Anleger bei. Diese Entwicklungen setzen die Aktienkurse unter Druck, da sie die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die Fed erhöhen. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP-Bank, betonte, dass die Fed wenig Spielraum für Zinssenkungen habe, während Peter Graf von Nikko Asset Management Americas sogar eine Zinserhöhung für möglich hält.

Auf der Unternehmensseite konnte Delta Air Lines mit einem unerwartet hohen Gewinn überzeugen, der auf starken internationalen und Geschäftsreiseverkehr zurückzuführen ist. Das Unternehmen gab zudem einen optimistischen Ausblick für 2024, was die Aktien um 9,3 Prozent steigen ließ. Auch Walgreens Boots Alliance überraschte mit einem über den Erwartungen liegenden bereinigten Quartalsgewinn, was den Aktienkurs um mehr als 25 Prozent ansteigen ließ.

Im Gegensatz dazu litt NVIDIA unter Gewinnmitnahmen, nachdem das Unternehmen Anfang der Woche ein Rekordhoch erreicht hatte. Die Aktien fielen um 2,9 Prozent, wobei das Unternehmen sich kritisch zu neuen Exportbeschränkungen der scheidenden US-Regierung äußerte. Diese Maßnahmen belasteten auch andere Chiphersteller wie On Semiconductor und Intel. Constellation Brands erlebte einen Kurseinbruch von fast 16 Prozent, nachdem das Unternehmen die Umsatzwachstumsprognose gesenkt hatte, was die Aktionäre verschreckte.

Die aktuellen Entwicklungen an den US-Börsen zeigen, wie stark die Märkte auf wirtschaftliche Daten und Unternehmensnachrichten reagieren. Die Zinssorgen bleiben ein zentrales Thema, das die zukünftige Entwicklung der Märkte maßgeblich beeinflussen könnte. Analysten und Investoren werden die kommenden Daten und Entscheidungen der Fed genau beobachten, um die weiteren Schritte der Geldpolitik besser einschätzen zu können.

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