US-Börsen im Aufwind trotz Zollbedenken

NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-amerikanischen Aktienmärkte setzen ihren Erholungskurs fort, auch wenn die Dynamik im Tagesverlauf etwas nachlässt. Der Dow-Jones-Index verzeichnet zur Mittagszeit in New York einen Anstieg von 2,3 Prozent auf 38.824 Punkte. Auch der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legen um 2,1 beziehungsweise 2,3 Prozent zu.

Die jüngsten Entwicklungen an den US-Börsen zeigen eine Fortsetzung der Erholung, die bereits am Vortag begonnen hatte. Trotz der positiven Tendenzen bleibt die Lage angespannt, da die Unsicherheit über die zukünftige Zollpolitik der USA weiterhin besteht. Analysten warnen, dass neue negative Nachrichten zu einem erneuten Rückgang führen könnten. Die Aussicht auf Gespräche zwischen US-Unterhändlern und betroffenen Ländern vor der Einführung neuer Zölle wird jedoch als positives Signal gewertet.

Die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die bestehenden Importzölle von 34 Prozent auf bis zu 50 Prozent zu erhöhen, sollte Peking nicht einlenken, sorgt für zusätzliche Unsicherheit. Dennoch scheint es eine Bereitschaft zu Verhandlungen zu geben, da das Weiße Haus über 50 Staaten meldet, die Handelsabkommen mit den USA anstreben. Finanzminister Scott Bessent hebt Japans Bereitschaft zur Verständigung hervor.

Der Druck auf Trump wächst auch innenpolitisch. Berichten zufolge fordern wichtige Vertraute und Parteifreunde, die Zölle zumindest zu verschieben. Auch führende Unternehmenschefs wie Jamie Dimon von JP Morgan äußern Bedenken. Diese Entwicklungen führen zu einer leichten Entspannung am US-Finanzmarkt, was sich auch in einem Rückgang der Anleihen zeigt. Die Rendite der US-Zehnjahresanleihen steigt um 5 Basispunkte auf 4,20 Prozent.

Die Aussicht auf sinkende Leitzinsen manifestiert sich in der anhaltenden Schwäche des US-Dollars. Händler erwarten, dass der Greenback langfristig unter den Zinssenkungen und einem Kapitalabfluss aus den USA leiden könnte. Die durch die Zölle drohende Rezession könnte das Haushaltsdefizit der USA vergrößern und die Möglichkeiten staatlicher Stimuli einschränken.

Die Erdölpreise erholen sich leicht, nachdem sie auf den tiefsten Stand seit vier Jahren gefallen waren. Die Nachfrageprognosen bleiben jedoch angesichts des globalen Handelskonflikts düster. Gold, oft als sicherer Hafen in Krisenzeiten gesucht, bleibt gefragt und nähert sich wieder der Marke von 3.000 US-Dollar pro Feinunze.

Unter den Unternehmen stabilisiert sich Apple nach einem Einbruch von 19 Prozent innerhalb von drei Sitzungen um 1,5 Prozent. Besonders die China-Zölle belasten das Unternehmen, da viele Produkte dort gefertigt werden. Broadcom verzeichnet einen Anstieg von 7,6 Prozent, unterstützt durch ein neues Aktienrückkaufprogramm im Wert von 10 Milliarden Dollar.

Auch die Aktien von Krankenversicherungen wie CVS Health, UnitedHealth und Humana legen deutlich zu. Staatliche Zahlungen an ein Gesundheitsvorsorgeprogramm für ältere Patienten sollen ab 2026 um 25 Milliarden Dollar aufgestockt werden, was über den ursprünglichen Erwartungen liegt. Marvell Technology steigt um 6,9 Prozent, nachdem das Unternehmen sein Automobilgeschäft an die deutsche Infineon verkauft hat.

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