WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Entscheidung der US-Regulierungsbehörden, Banken als Validatoren für Blockchain-Netzwerke zuzulassen, hat in der Krypto-Community sowohl Begeisterung als auch Besorgnis ausgelöst.
Die Entscheidung der US-amerikanischen Aufsichtsbehörde, Banken als Validatoren für Blockchain-Netzwerke zuzulassen, markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung institutioneller Akzeptanz von Kryptowährungen. Doch während einige dies als Fortschritt feiern, warnen Experten vor den Risiken einer möglichen Zentralisierung. Bohdan Opryshko, COO des Staking-Dienstleisters Everstake, äußerte gegenüber Brancheninsidern Bedenken, dass die verstärkte Beteiligung von Banken an Proof-of-Stake (PoS) Netzwerken wie Ethereum und Solana die dezentrale Natur dieser Netzwerke gefährden könnte.
Opryshko betont, dass die Dominanz von Banken als Validatoren zu einer Machtkonzentration führen könnte, die die Dezentralisierung untergräbt. Dies könnte insbesondere kleinere Validatoren benachteiligen, da die finanziellen Mittel der Banken die Staking-Erträge für andere Teilnehmer drastisch senken könnten. Der Eintritt großer institutioneller Akteure in den Staking-Markt könnte somit die Belohnungen für alle anderen Teilnehmer erheblich reduzieren.
Die regulatorische Lockerung durch das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) erfolgt in einem Kontext, in dem die Kryptoindustrie in den USA mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Die sogenannte ‘Debanking’-Problematik, bei der Krypto-Unternehmen der Zugang zu Bankdienstleistungen erschwert wurde, hat in der Vergangenheit zu erheblichem Unmut geführt. Die jüngste Ankündigung könnte daher als Versuch gewertet werden, das Vertrauen der Branche zurückzugewinnen.
Die Auswirkungen auf die Staking-Erträge sind bereits spürbar. Laut aktuellen Daten verdienen Ether-Staker etwa 5,5 % APR, während Solana-Staker nahe 8 % liegen. Diese Erträge könnten jedoch unter Druck geraten, wenn Banken beginnen, große Mengen an Kryptowährungen zu staken. Die langfristigen Auswirkungen auf die Netzwerke und deren Teilnehmer sind noch unklar, doch die Diskussion über die Balance zwischen Dezentralisierung und institutioneller Beteiligung wird sicherlich weitergehen.
In der Zwischenzeit bleibt Anchorage Digital die einzige US-Bank mit einer bundesweiten Lizenz, die Kryptowährungs-Staking anbietet. Dies könnte sich jedoch ändern, wenn weitere Banken dem Beispiel folgen und sich in den Krypto-Markt wagen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die regulatorischen Anpassungen tatsächlich zu einer breiteren Akzeptanz führen oder ob sie die befürchteten Zentralisierungsrisiken verstärken.
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