NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht hat die Erwartungen der Finanzmärkte erheblich beeinflusst. Nach einem unerwartet starken Anstieg der Beschäftigungszahlen haben führende Broker an der Wall Street ihre Prognosen für die Zinspolitik der US-Notenbank Fed angepasst.

Der aktuelle US-Arbeitsmarktbericht hat die Finanzwelt in Aufruhr versetzt. Mit einem Zuwachs von 256.000 neuen Arbeitsplätzen im letzten Monat, dem stärksten Anstieg seit März, wurden die Erwartungen der Ökonomen deutlich übertroffen. Diese hatten lediglich mit einem Anstieg von 160.000 Jobs gerechnet. Die überraschend positiven Zahlen führten dazu, dass Broker an der Wall Street ihre Zinssenkungsprognosen überarbeiteten und nun sogar mögliche Zinserhöhungen in Betracht ziehen.

Bankanalysten, darunter BofA Global Research, gehen davon aus, dass der Zinssenkungszyklus der Fed beendet ist. In einem Kommentar hieß es, dass die Fed sich in einer verlängerten Wartestellung befinde, wobei die Risiken für den nächsten Schritt eher in Richtung einer Zinserhöhung weisen. Diese Einschätzung wird durch die robusten Arbeitsmarktdaten gestützt, die auf eine anhaltend starke Wirtschaft hindeuten.

Die Reaktionen der Finanzmärkte waren deutlich. Laut dem CME FedWatch-Tool erwarten Marktteilnehmer nun zu 76,31 %, dass die Fed die Zinsen im Juni um 25 Basispunkte senken wird. Ursprünglich war eine Zinssenkung bereits für März erwartet worden. Doch sowohl J.P. Morgan als auch Goldman Sachs haben ihre Prognosen auf Juni verschoben. Analysten von JP Morgan betonten, dass ein sehr enttäuschender Arbeitsmarktbericht nötig wäre, um das Fed-Komitee bereits im März zu einer Lockerung zu bewegen.

Auch Wells Fargo und ING haben ihre Erwartungen angepasst. Während Wells Fargo eine Zinssenkung im März für immer unwahrscheinlicher hält, spricht ING von einer verlängerten Pause angesichts der hartnäckigen Inflation. Morgan Stanley fügte hinzu, dass der jüngste Arbeitsmarktbericht die Wahrscheinlichkeit von kurzfristigen Zinssenkungen verringern dürfte, jedoch bleibe aufgrund eines günstigen Inflationsausblicks eine Zinssenkung im März wahrscheinlicher als nicht.

Die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und die daraus resultierenden Anpassungen der Zinserwartungen zeigen, wie eng die wirtschaftlichen Indikatoren mit der Geldpolitik der Fed verknüpft sind. Die Entscheidungsträger der Fed stehen vor der Herausforderung, die Balance zwischen einer stabilen Inflation und einem robusten Arbeitsmarkt zu finden. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Fed in diesem Spannungsfeld positioniert und welche Auswirkungen dies auf die Finanzmärkte haben wird.

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US-Arbeitsmarktbericht beeinflusst Zinserwartungen der Wall Street
US-Arbeitsmarktbericht beeinflusst Zinserwartungen der Wall Street (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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