NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Finanzwelt blickt gespannt auf den US-Anleihemarkt, wo sich eine interessante Dynamik entfaltet. Trotz der weit verbreiteten Erwartung, dass die US-Notenbank in diesem Jahr die Zinsen senken wird, gibt es eine Gruppe von Anleihehändlern, die auf das Gegenteil setzen. Diese Spekulationen spiegeln die Unsicherheit wider, die derzeit den Markt prägt.
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Der US-Anleihemarkt steht im Mittelpunkt einer spannenden Debatte über die zukünftige Zinspolitik der Federal Reserve. Während viele Marktteilnehmer von einer Zinssenkung ausgehen, gibt es eine bemerkenswerte Gruppe von Anleihehändlern, die auf eine Zinserhöhung setzen. Diese Einschätzung basiert auf der Annahme, dass die robuste Arbeitsmarktlage und steigende Löhne die Fed zu einem solchen Schritt veranlassen könnten.
Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung bis zum Jahresende wird von Bloomberg Intelligence auf 25% geschätzt. Diese Zahl mag gering erscheinen, doch sie zeigt, dass die Möglichkeit einer Zinsanpassung nach oben nicht ausgeschlossen ist. Diese Einschätzung hat sich nach der Veröffentlichung positiver Inflationsdaten leicht verringert, was die Erwartungen an eine Zinssenkung stärkte.
Einige Analysten, wie der ehemalige Ökonom der New York Federal Reserve, Phil Suttle, prognostizieren sogar einen Zinsschritt im September. Sie argumentieren, dass die steigenden Löhne in den USA den Druck auf die Fed erhöhen, um die Inflation unter Kontrolle zu halten. Diese Sichtweise wird jedoch von vielen als extrem angesehen, da der allgemeine Konsens weiterhin auf Zinssenkungen setzt.
Fed-Gouverneur Christopher Waller hat angedeutet, dass eine weitere Zinssenkung im ersten Halbjahr 2025 möglich sei, sollte sich die Inflationslage günstig entwickeln. Diese Aussage hat die Renditen für US-Staatsanleihen zuletzt sinken lassen, da Investoren auf eine lockerere Geldpolitik hoffen.
Fed-Chef Jerome Powell hat nach der letzten Sitzung betont, dass die Fed bei einer Inflation über 2% handeln müsse. Er hielt die Möglichkeit von Zinserhöhungen offen, was zeigt, dass die Fed bereit ist, auf Überraschungen in der Inflationsentwicklung zu reagieren. Tim Magnusson von Garda Capital Partners betont, dass signifikante Inflationsüberraschungen notwendig wären, um Zinserhöhungen in den Marktpreisen zu reflektieren.
Insgesamt zeigt sich der Markt ausgewogen und bereit, sowohl Risiken für Zinserhöhungen als auch für Zinssenkungen in Betracht zu ziehen. Benson Durham von Piper Sandler spricht von einer geringen Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung, basierend auf Optionen, die für Risikoprämien bereinigt wurden. Diese Einschätzung unterstreicht die Unsicherheit, die derzeit den US-Anleihemarkt prägt.
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