MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse im Bereich der Neurowissenschaften zeigen, dass Erwachsene mit Autismus visuelle Kategorien anders verarbeiten und erlernte Informationen anders verallgemeinern als neurotypische Erwachsene.



Eine kürzlich in Autism Research veröffentlichte Studie hat aufgedeckt, dass Erwachsene mit Autismus visuelle Kategorien langsamer erlernen und einzigartige Gehirnaktivitäten während des Lernprozesses zeigen. Diese Unterschiede in der neuronalen Verarbeitung, insbesondere im Umgang mit Vorhersagefehlern, könnten mit Symptomen wie Schwierigkeiten im Umgang mit Unsicherheit zusammenhängen.

Kategorisierung und Generalisierung sind entscheidend für die Navigation in komplexen Umgebungen. Diese kognitiven Prozesse ermöglichen es Individuen, ähnliche Reize zu gruppieren und erlernte Informationen auf neue Kontexte anzuwenden. Frühere Forschungen deuten darauf hin, dass Menschen mit Autismus in diesen Bereichen Herausforderungen erleben, möglicherweise aufgrund einer atypischen Fähigkeit, eingehende sensorische Eingaben mit Vorhersagen zu balancieren.

Die Forscher rekrutierten 38 Erwachsene mit Autismus und 38 neurotypische Erwachsene, die nach Alter, Geschlecht und Intelligenz abgeglichen wurden. Die Teilnehmer mit Autismus hatten eine formale Diagnose und keine zusätzlichen neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen. Um zu untersuchen, wie diese Gruppen visuelle Kategorien lernen und verallgemeinern, entwarfen die Forscher eine Aufgabe mit abstrakten Formen, die sich in zwei Dimensionen unterschieden: Seitenverhältnis und Krümmung.

Während des Experiments absolvierten die Teilnehmer zunächst eine Trainingsphase. Sie wurden aufgefordert, Formen auf einem Computerbildschirm in eine von zwei Gruppen zu kategorisieren und mithilfe von Feedback ihre Genauigkeit zu verbessern. Elektroenzephalographie (EEG) wurde verwendet, um die Gehirnaktivität der Teilnehmer während dieser Phase aufzuzeichnen, wobei der Fokus auf elektrischen Gehirnmustern lag, die auf Reaktionen auf Reize und Feedback hinweisen.

Die Hauptaussage der Studie ist, dass Erwachsene mit Autismus visuelle Informationen genauso verarbeiten können wie neurotypische Individuen, jedoch mit einigen wesentlichen Unterschieden. Insbesondere fanden die Forscher heraus, dass Erwachsene mit Autismus langsamer lernten, die visuellen Kategorien während der Trainingsphase zu erlernen. Diese Verzögerung war nicht auf Unterschiede in den von ihnen berichteten Strategien zurückzuführen, sondern spiegelte Unterschiede in der neuronalen Aktivität während des Lernens wider.

Wenn es um die Generalisierung ging, konnten Personen mit Autismus ihr Lernen auf Formen anwenden, die den Trainingsbeispielen ähnlich waren, hatten jedoch mehr Schwierigkeiten als neurotypische Teilnehmer, wenn sie mit neuen Formen konfrontiert wurden. Diese verringerte Fähigkeit zur Generalisierung war besonders ausgeprägt bei Formen, die eine ganzheitlichere Interpretation visueller Merkmale erforderten.

Die neuronalen Daten unterstützten diese Verhaltensbefunde. Erwachsene mit Autismus zeigten atypische Muster der Gehirnaktivität, insbesondere in Regionen, die mit der visuellen Verarbeitung und der Bewertung von Feedback verbunden sind. Beispielsweise war die N1-Komponente, die mit der frühen visuellen Kategorisierung verbunden ist, bei Teilnehmern mit Autismus schwächer und weniger lateralisiert.

Die Studie hebt hervor, dass Unterschiede in der neuronalen Verarbeitung von Feedback bei autistischen Individuen während des Kategorielernens bestehen. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, die Herausforderungen zu verstehen, denen sich Menschen mit Autismus bei der Anpassung an Unsicherheiten und Variabilitäten stellen müssen.

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Unterschiedliche Lernmuster bei Erwachsenen mit Autismus entdeckt
Unterschiedliche Lernmuster bei Erwachsenen mit Autismus entdeckt (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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