MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen zeigen, dass das Erleben von Trauma aus zweiter Hand, wie es bei Bystandern der Fall ist, einzigartige Veränderungen im Gehirn hervorruft, die sich von denen unterscheiden, die durch direktes Trauma verursacht werden.
Die jüngsten Erkenntnisse aus der Forschung an der Virginia Tech Universität werfen ein neues Licht auf die neurobiologischen Unterschiede zwischen direkt erlebtem Trauma und dem sogenannten Bystander-PTSD. Diese Form der posttraumatischen Belastungsstörung betrifft Menschen, die Zeugen eines traumatischen Ereignisses werden, ohne selbst direkt betroffen zu sein. Die Studie zeigt, dass das Beobachten von Trauma zu einzigartigen Veränderungen in den Proteinabbau-Mustern in Schlüsselregionen des Gehirns führt, die für die Verarbeitung von Angstgedächtnissen verantwortlich sind.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Forschung ist die Entdeckung geschlechtsspezifischer Unterschiede in der Verarbeitung von indirekten Angstgedächtnissen. Frauen sind doppelt so häufig von PTSD betroffen wie Männer, und die Studie legt nahe, dass dies auf unterschiedliche biologische Reaktionen im Gehirn zurückzuführen sein könnte. Diese Erkenntnisse könnten den Weg für gezieltere Therapien ebnen, die auf die spezifischen biologischen Reaktionen von Männern und Frauen abgestimmt sind.
Die Forschung, die in der Fachzeitschrift PLOS ONE veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass die derzeitigen Behandlungsansätze für PTSD, die sowohl direkt als auch indirekt erworbene Traumata umfassen, möglicherweise nicht ausreichend differenziert sind. Der leitende Forscher, Timothy Jarome, betont die Notwendigkeit, die Behandlung von Bystander-PTSD neu zu überdenken, um die spezifischen molekularen Pfade im Gehirn gezielt anzugehen.
Ein weiterer interessanter Aspekt der Studie ist die Rolle der Empathie, die in einer anderen Gehirnregion, der anterioren Insula, verankert ist. Jarome plant, in zukünftigen Forschungen zu untersuchen, wie Empathie die Entwicklung von Bystander-PTSD beeinflussen könnte. Diese Forschung könnte nicht nur das Verständnis von PTSD vertiefen, sondern auch neue therapeutische Ansätze inspirieren.
Die Bedeutung dieser Forschung wird durch die Unterstützung des National Institute of Mental Health unterstrichen, das die Studie mit einem erheblichen finanziellen Beitrag gefördert hat. Diese Unterstützung ermöglichte es, sowohl die notwendigen Materialien als auch die Stipendien für die beteiligten Studenten zu finanzieren, die einen wesentlichen Beitrag zur Durchführung der Forschung leisteten.
Die Ergebnisse dieser Studie sind nicht nur für die wissenschaftliche Gemeinschaft von Interesse, sondern könnten auch weitreichende Auswirkungen auf die klinische Praxis haben. Die Erkenntnis, dass indirekt erworbene Angstgedächtnisse unterschiedliche molekulare Signaturen aufweisen, könnte die Art und Weise, wie PTSD behandelt wird, grundlegend verändern und zu individuelleren und effektiveren Therapieansätzen führen.
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