Unterschiedliche Einflüsse von Einkommen und finanzieller Zufriedenheit auf das Wohlbefinden

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine umfassende internationale Studie hat überraschende Unterschiede zwischen dem Einkommen und der finanziellen Zufriedenheit in Bezug auf das Wohlbefinden aufgezeigt.

Eine groß angelegte internationale Studie hat ergeben, dass Menschen, die mit ihren Finanzen zufrieden sind, in der Regel ein besseres mentales, physisches und emotionales Wohlbefinden berichten, unabhängig davon, wie viel sie tatsächlich verdienen. Interessanterweise zeigt sich jedoch, dass das Einkommen eine stärkere Verbindung zu Veränderungen des Wohlbefindens im Laufe der Zeit hat. Diese Erkenntnisse wurden in der Journal of Personality and Social Psychology veröffentlicht und deuten darauf hin, dass subjektive Gefühle über Geld und objektive Einkommensniveaus das Wohlbefinden auf unterschiedliche Weise beeinflussen.

Die Studie wurde von Vincent Y. S. Oh, einem Dozenten an der Singapore University of Social Sciences, durchgeführt, der verstehen wollte, wie Geld – sowohl in Bezug auf das Einkommen als auch auf die finanzielle Zufriedenheit – mit dem allgemeinen Wohlbefinden zusammenhängt. Obwohl oft gesagt wird, dass Geld kein Glück kaufen kann, wird die Beziehung zwischen finanziellen Umständen und Lebenszufriedenheit seit langem diskutiert.

Oh analysierte drei große Längsschnittdatensätze aus den USA und Südkorea, die zusammen mehr als 7.600 Personen über einen längeren Zeitraum verfolgten. Die Studien umfassten die Midlife in the United States Study, die Understanding America Study und die Korean Longitudinal Study of Aging. Die Teilnehmer wurden über mehrere Jahre hinweg beobachtet, wobei zu verschiedenen Zeitpunkten Einkommen, finanzielle Zufriedenheit und 22 Indikatoren für das Wohlbefinden gemessen wurden.

Die Ergebnisse zeigten, dass finanzielle Zufriedenheit zu Beginn der Studie stark mit einem höheren Wohlbefinden in fast allen Bereichen verbunden war. Menschen, die sich gut über ihre Finanzen fühlten, waren tendenziell auch zufriedener mit ihrem Leben, gesünder, weniger depressiv und insgesamt positiver. Im Gegensatz dazu waren die anfänglichen Einkommensniveaus nicht zuverlässig mit den anfänglichen Wohlbefindensniveaus verbunden.

Langfristig gesehen war ein höheres Anfangseinkommen jedoch konsistent mit positiveren Veränderungen im Wohlbefinden verbunden. Das bedeutet, dass Menschen mit höherem Einkommen zu Beginn eher Verbesserungen oder geringere Rückgänge in Bereichen wie emotionaler Gesundheit und Lebenszufriedenheit im Laufe der Zeit erlebten. Finanzielle Zufriedenheit hingegen sagte keine langfristigen Verbesserungen des Wohlbefindens voraus.

Die Studie weist darauf hin, dass sowohl Einkommen als auch subjektive finanzielle Zufriedenheit für das Wohlbefinden wichtig sein können, jedoch auf unterschiedliche Weise. Während das Einkommen eine Rolle bei der Vorhersage zukünftiger Veränderungen im Wohlbefinden spielt, hat die finanzielle Zufriedenheit einen größeren Einfluss auf das aktuelle Wohlbefinden.

Oh plant, weitere Forschungen durchzuführen, um die Nuancen des sozioökonomischen Status und dessen Beziehung zum Wohlbefinden zu untersuchen. Er ist besonders daran interessiert, wie finanzielle Verpflichtungen oder Schulden eine unabhängige Rolle für Glück und Wohlbefinden spielen könnten.

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