MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie der Universität von Rochester hat aufgedeckt, dass Erwachsene mit Autismus aktive und passive Berührungen ähnlich verarbeiten, im Gegensatz zu neurotypischen Individuen, deren Gehirne die Aktivität bei selbst initiierten Berührungen reduzieren.

Die jüngste Forschung der Universität von Rochester hat einen bemerkenswerten Unterschied in der Art und Weise aufgedeckt, wie Erwachsene mit Autismus Berührungen verarbeiten. Während neurotypische Menschen eine reduzierte Gehirnaktivität bei selbst initiierten Berührungen zeigen, bleibt diese Reduktion bei Menschen mit Autismus aus. Diese Erkenntnis könnte helfen, das Phänomen des Stimmings zu erklären, das häufig bei Autismus auftritt und als Mechanismus zur emotionalen Regulation oder zum Umgang mit sensorischen Überforderungen dient.

Die Forscher nutzten eine innovative Kombination aus EEG, virtueller Realität und vibrotaktilen Eingaben, um ein realistisches Experiment zu gestalten, das Berührungen simuliert und die Gehirnreaktionen verfolgt. Diese Methodik eröffnet neue Möglichkeiten, um zu verstehen, wie sensorische Eingaben das Verhalten beeinflussen, und könnte zukünftige Interventionen zur Reduzierung schädlicher Selbststimulation bei Autismus informieren.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist die Feststellung, dass Erwachsene mit Autismus ähnliche Gehirnreaktionen auf aktive und passive Berührungen zeigen. Dies könnte auf eine Schwierigkeit hinweisen, sensorische Ergebnisse vorherzusagen, was möglicherweise stimmingsbedingte Verhaltensweisen erklärt. Die Studie kombiniert EEG, virtuelle Realität und taktile Simulation, um eine realistische und rigorose sensorische Testumgebung zu schaffen.

Stimming, wie das Wippen oder das Drehen der Haare, wird oft als Mittel zur Bewältigung überwältigender sensorischer Umgebungen oder zur Emotionsregulation eingesetzt. Obwohl diese Verhaltensweisen meist harmlos sind, können sie eskalieren und ernsthafte Verletzungen verursachen. Die Herausforderung besteht darin, diese Verhaltensweisen zu untersuchen, insbesondere wenn sie selbstverletzend sind.

Emily Isenstein, PhD-Kandidatin und Erstautorin der Studie, betont die Bedeutung des Verständnisses, wie das Gehirn verschiedene Arten von Berührungen verarbeitet. Ziel ist es, gesündere Ausdrucksformen zu finden, um Selbstverletzungen zu vermeiden. Die Studie zeigt, dass neurotypische Erwachsene eine geringere Gehirnreaktion auf aktive Berührungen im Vergleich zu passiven Berührungen aufweisen, was darauf hindeutet, dass das Gehirn weniger Ressourcen verwendet, wenn es die Berührung kontrolliert und weiß, was zu erwarten ist.

Im Gegensatz dazu zeigt die Gruppe mit Autismus wenig Variation in der Gehirnreaktion auf die beiden Berührungsarten. Beide Reaktionen ähneln eher der Gehirnreaktion der neurotypischen Gruppe auf passive Berührungen, was darauf hindeutet, dass das Gehirn bei Autismus Schwierigkeiten haben könnte, zwischen aktiven und passiven Eingaben zu unterscheiden.

John Foxe, PhD, Direktor des Golisano Intellectual and Developmental Disabilities Institute, merkt an, dass dieser Unterschied bei Kindern mit Autismus möglicherweise größer ist als bei ihren neurotypischen Altersgenossen. Viele Erwachsene mit Autismus haben gelernt, effektiv mit ihrer Umgebung zu interagieren, sodass die Entdeckung von Unterschieden in der Gehirnverarbeitung bei aktiven Berührungen darauf hindeutet, dass diese Reaktion bei Kindern möglicherweise stärker ausgeprägt ist.

Die Studie wurde durch die Zusammenarbeit mehrerer Labore ermöglicht, darunter das Frederick J. und Marion A. Schindler Cognitive Neurophysiology Lab und das Tadin Lab, die ihre Expertise in EEG und virtueller Realität einbrachten. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit zeigt das Potenzial der Forschung an der Universität von Rochester, insbesondere durch die Nutzung von Ressourcen wie dem Mary Ann Mavrinac Studio X, einem Zentrum für erweiterte Realität auf dem Campus.

Die Forscher planen, diese Methoden auf komplexere Bewegungen bei Menschen mit Autismus anzuwenden, um das Stimming besser zu verstehen. Die Studie wurde durch verschiedene Förderprogramme unterstützt, darunter das Schmitt Program in Integrative Neuroscience und das National Institute of Child Health and Human Development.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!


Unterschiede in der Berührungsverarbeitung bei Autismus: Neue Erkenntnisse
Unterschiede in der Berührungsverarbeitung bei Autismus: Neue Erkenntnisse (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



Folgen Sie aktuellen Beiträge über KI & Robotik auf Twitter, Telegram, Facebook oder LinkedIn!
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein. Die auf dieser Website bereitgestellten Informationen stellen keine Finanzberatung dar und sind nicht als solche gedacht. Die Informationen sind allgemeiner Natur und dienen nur zu Informationszwecken. Wenn Sie Finanzberatung für Ihre individuelle Situation benötigen, sollten Sie den Rat von einem qualifizierten Finanzberater einholen. IT BOLTWISE® schließt jegliche Regressansprüche aus.








Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
58 Bewertungen
Die nächste Stufe der Evolution: Wenn Mensch und Maschine eins werden | Wie Futurist, Tech-Visionär und Google-Chef-Ingenieur Ray Kurzweil die Zukunft der Künstlichen Intelligenz sieht
  • Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
128 Bewertungen
Künstliche Intelligenz: Dem Menschen überlegen – wie KI uns rettet und bedroht | Der Neurowissenschaftler, Psychiater und SPIEGEL-Bestsellerautor von »Digitale Demenz«
  • Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
71 Bewertungen
KI Exzellenz: Erfolgsfaktoren im Management jenseits des Hypes. Zukunftstechnologien verstehen und künstliche Intelligenz erfolgreich in der Arbeitswelt nutzen. (Haufe Fachbuch)
  • Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
43 Bewertungen
Künstliche Intelligenz und Hirnforschung: Neuronale Netze, Deep Learning und die Zukunft der Kognition
  • Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten

Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de. Da wir bei KI-erzeugten News und Inhalten selten auftretende KI-Halluzinationen nicht ausschließen können, bitten wir Sie bei Falschangaben und Fehlinformationen uns via eMail zu kontaktieren und zu informieren. Bitte vergessen Sie nicht in der eMail die Artikel-Headline zu nennen: "Unterschiede in der Berührungsverarbeitung bei Autismus: Neue Erkenntnisse".
Stichwörter Autismus Berührung Eeg Gehirn Geist Neurologie Neuroscience Neurowissenschaften Sensorik Stimming Virtuelle Realität
Alle Märkte in Echtzeit verfolgen - 30 Tage kostenlos testen!

Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Unterschiede in der Berührungsverarbeitung bei Autismus: Neue Erkenntnisse" für unsere Leser?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

  • Die aktuellen intelligenten Ringe, intelligenten Brillen, intelligenten Uhren oder KI-Smartphones auf Amazon entdecken! (Sponsored)


  • Es werden alle Kommentare moderiert!

    Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.

    Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.

    Du willst nichts verpassen?

    Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Unterschiede in der Berührungsverarbeitung bei Autismus: Neue Erkenntnisse" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
    Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Unterschiede in der Berührungsverarbeitung bei Autismus: Neue Erkenntnisse« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!

    231 Leser gerade online auf IT BOLTWISE®
    KI-Jobs