MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die meisten Menschen sind sich der Risiken, die das humane Papillomavirus (HPV) für Männer birgt, nicht bewusst. Während die Verbindung zwischen HPV und Gebärmutterhalskrebs bei Frauen weithin bekannt ist, bleibt die Gefahr, die das Virus für Männer darstellt, oft unbeachtet.
Das humane Papillomavirus (HPV) ist ein weit verbreitetes Virus, das sowohl Frauen als auch Männer betrifft. Während die meisten Menschen wissen, dass HPV bei Frauen Gebärmutterhalskrebs verursachen kann, sind sich viele nicht bewusst, dass das Virus auch bei Männern erhebliche Krebsrisiken birgt. Eine neue Umfrage der Ohio State University zeigt, dass 45 % der Befragten nicht wussten, dass HPV mit anderen Krebsarten als Gebärmutterhalskrebs in Verbindung steht. Zudem glaubten 42 %, dass HPV bei Frauen häufiger vorkommt als bei Männern, obwohl das Gegenteil der Fall ist.
Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von durch HPV verursachten Krebsarten im Mund- und Rachenraum bei Männern. Diese Krebsarten, zu denen auch Mandeln- und Zungengrundkrebs gehören, zeigen oft erst in fortgeschrittenen Stadien Symptome. Experten warnen, dass diese Krebsarten, sollten die aktuellen Trends anhalten, zu den häufigsten Krebsformen bei Erwachsenen im Alter von 45 bis 65 Jahren werden könnten.
Ein weiteres Problem ist, dass es derzeit keine Behandlung für HPV-Infektionen gibt. Viele Menschen, die nicht geimpft sind, tragen und verbreiten unwissentlich hochriskante Stämme des Virus. Dies unterstreicht die Bedeutung der HPV-Impfung, die als wirksame Präventionsmaßnahme gilt. Laut Schätzungen sind derzeit 42 Millionen Amerikaner mit HPV infiziert.
In ländlichen Gebieten der USA zeigt sich zudem ein Anstieg der Gebärmutterhalskrebsraten, insbesondere bei weißen Frauen. Eine kürzlich in JAMA Network Open veröffentlichte Studie zeigt, dass die Inzidenz von Gebärmutterhalskrebs in ländlichen Gebieten von 2012 bis 2019 um 0,85 % pro Jahr gestiegen ist, nachdem sie zuvor gesunken war. Die Sterblichkeitsrate ist in diesen Gebieten ebenfalls höher als in städtischen Regionen.
Die Studie hebt die Diskrepanzen bei der Impfstoffaufnahme und der Screening-Abdeckung in ländlichen Gebieten hervor. Die Autoren betonen die Notwendigkeit, den Zugang zu präventiver Gesundheitsversorgung, einschließlich HPV-Impfung und -Screening, in diesen Regionen zu verbessern. Dies ist entscheidend, um die Gesundheitsdisparitäten zwischen städtischen und ländlichen Gebieten zu verringern.
Insgesamt zeigt die Forschung, dass ein besseres Bewusstsein und eine verstärkte Aufklärung über die Risiken von HPV für Männer erforderlich sind. Dies könnte dazu beitragen, die Verbreitung des Virus zu reduzieren und die Inzidenz von HPV-bedingten Krebsarten zu senken. Die Förderung der HPV-Impfung ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
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