UnitedHealth korrigiert Jahresprognose und sieht Aktienkurs einbrechen

MINNETONKA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – UnitedHealth, der größte private Krankenversicherer der USA, hat seine Jahresprognose nach unten korrigiert, was zu einem dramatischen Einbruch des Aktienkurses führte.

UnitedHealth, der führende private Krankenversicherer in den USA, hat seine Jahresprognose nach dem ersten Quartal 2025 deutlich gesenkt. Das Unternehmen erwartet nun einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 26 und 26,50 US-Dollar, nachdem zuvor 29,50 bis 30 US-Dollar prognostiziert wurden. Diese Anpassung führte zu einem dramatischen Rückgang des Aktienkurses um über 20 Prozent im vorbörslichen Handel an der New Yorker Börse.

Die Anpassung der Prognose wird unter anderem mit einer unerwartet hohen Behandlungsaktivität im Bereich der öffentlichen Krankenversicherung Medicare begründet. Diese Entwicklung wurde gegen Ende des ersten Quartals deutlich, was das Unternehmen dazu veranlasste, seine Erwartungen anzupassen. CEO Andrew Witty äußerte sich unzufrieden mit der aktuellen Entwicklung und betonte, dass man die Herausforderungen aggressiv angehen werde, um das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs zu bringen.

Im ersten Quartal verfehlte UnitedHealth die Gewinnschätzungen der Analysten leicht, erzielte jedoch einen bereinigten Gewinn je Aktie von 7,20 US-Dollar. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 110 Milliarden US-Dollar, während die Kosten um gut neun Prozent zunahmen. Trotz dieser Herausforderungen konnte das Unternehmen einen Nettogewinn von 6,3 Milliarden US-Dollar verzeichnen, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 1,4 Milliarden US-Dollar aufgrund des Verkaufs des Brasilien-Geschäfts und eines Hackerangriffs verbucht wurde.

UnitedHealth bietet nicht nur Versicherungsleistungen an, sondern auch Datenanalysen im Gesundheitswesen über seine Tochtergesellschaft Optum. Zudem unterstützt das Unternehmen Firmen mit Gesundheitsprogrammen für Mitarbeiter. Trotz dieser breiten Aufstellung steht UnitedHealth in der Kritik, da es häufig von Ärzten verschriebene Behandlungen ablehnt. Diese Praxis trägt zur Unzufriedenheit vieler Amerikaner mit dem teuren Gesundheitssystem bei.

Ein tragisches Ereignis, das weltweit Schlagzeilen machte, war die Ermordung von Brian Thompson, dem Chef der Versicherungssparte UnitedHealthcare, im Dezember letzten Jahres. Der Vorfall führte zu einer öffentlichen Diskussion über die Herausforderungen und den Druck, denen die Gesundheitsbranche in den USA ausgesetzt ist.

Die jüngsten Entwicklungen bei UnitedHealth werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich große Krankenversicherer in einem sich schnell verändernden Gesundheitsmarkt gegenübersehen. Analysten werden die nächsten Schritte des Unternehmens genau beobachten, insbesondere wie es auf die gestiegenen Kosten und die regulatorischen Herausforderungen reagieren wird.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!