MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der deutschen Startup-Szene herrscht Unzufriedenheit. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass viele Gründer von Unicorns, also Startups mit einer Bewertung von über einer Milliarde Euro, den Standort Deutschland kritisch betrachten. Diese Skepsis könnte weitreichende Folgen für die Innovationskraft des Landes haben.

Die deutsche Startup-Landschaft steht vor Herausforderungen, die von den Gründern selbst als ernstzunehmend eingestuft werden. Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom hat ergeben, dass nur 47 Prozent der Gründer von milliardenschweren Startups erneut in Deutschland gründen würden. Diese Zahl ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Rahmenbedingungen für Startups in Deutschland nicht optimal sind.

Besonders die bürokratischen Hürden werden von den Gründern als hinderlich empfunden. 76 Prozent der Befragten fordern eine Reduzierung dieser Hürden, um den Gründungsprozess zu erleichtern. Dies ist ein klarer Appell an die Politik, die Bedingungen für innovative Unternehmen zu verbessern und so die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu stärken.

Ein weiteres Anliegen der Gründer ist die stärkere Integration des EU-Binnenmarkts. 41 Prozent der Befragten sehen hierin eine Möglichkeit, den Markteintritt in andere europäische Länder zu erleichtern. Dies könnte nicht nur den Startups selbst zugutekommen, sondern auch die europäische Wirtschaft insgesamt stärken.

Die Gewinnung ausländischer Fachkräfte ist ein weiterer Punkt, der den Gründern am Herzen liegt. 35 Prozent sprechen sich für vollständig digitalisierte Visaverfahren aus, um den Zugang zu internationalem Talent zu erleichtern. Dies ist besonders wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels, der viele Branchen betrifft.

Im Vorfeld der Bundestagswahl hat der Startup-Verband betont, dass die kommende Bundesregierung schnell handeln muss, um eine neue Strategie für Gründer zu entwickeln. Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Verbands, fordert, dass die Unterstützung von Startups zur Chefsache wird. Zu den Prioritäten sollten die Digitalisierung der Verwaltung und die Beschleunigung der Ausgründungen aus Forschungseinrichtungen gehören.

Die Umfrageergebnisse sind ein Weckruf für die deutsche Politik und Wirtschaft. Wenn Deutschland seine Position als attraktiver Standort für Startups halten möchte, müssen die Forderungen der Gründer ernst genommen und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Nur so kann das Land im internationalen Wettbewerb bestehen und seine Innovationskraft langfristig sichern.

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Unicorn-Gründer fordern bessere Bedingungen für Startups in Deutschland
Unicorn-Gründer fordern bessere Bedingungen für Startups in Deutschland (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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