BUDAPEST / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten und regionaler Währungsschwankungen hat die ungarische Zentralbank beschlossen, ihren Leitzins stabil bei 6,5 % zu belassen. Diese Entscheidung spiegelt die Vorsicht wider, die in der aktuellen wirtschaftlichen Lage geboten ist.
Die ungarische Zentralbank hat kürzlich ihren Leitzins auf einem der höchsten Niveaus innerhalb der Europäischen Union stabil gehalten. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den anhaltenden Währungsverfall des Forint zu bekämpfen und die steigende Inflation einzudämmen. Die Entscheidung, den Zinssatz bei 6,5 % zu belassen, zeigt die Vorsicht der ungarischen Geldpolitik angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung und der globalen Unsicherheiten.
Experten von S&P Global haben darauf hingewiesen, dass die Phase der geldpolitischen Lockerung in Zentral- und Osteuropa ein riskanteres Stadium erreicht hat. Die Unsicherheiten der globalen Wirtschaft und die Schwankungen der Wechselkurse erhöhen das Risiko von Fehlentscheidungen. Auch die Tschechische Nationalbank wird voraussichtlich ihren Leitzins unverändert lassen, was das erste Mal seit Mai 2023 wäre, dass alle vier Zentralbanken der Region im gleichen Monat ihre Zinsen konstant halten.
Prognosen von Reuters deuten darauf hin, dass in Ungarn und Polen bis zum vierten Quartal 2025 nur um 100 Basispunkte gelockert wird, während in der Tschechischen Republik und Rumänien mit 75 Basispunkten gerechnet wird. Der Commerzbank-Ökonom Tatha Ghose hebt hervor, dass fundamentale Faktoren derzeit gegen eine geldpolitische Lockerung sprechen und es daher keinen Anlass für die ungarische Zentralbank gibt, eine Zinssenkungsrunde neu zu starten.
Die Risiken von Lohnzuwächsen, hartnäckiger Dienstleistungsinflation, hohen Haushaltsdefiziten und Währungsschwankungen erschweren die geldpolitischen Entscheidungen in Zentral- und Osteuropa. Der Forint notierte um 1302 GMT bei 409,25 gegenüber dem Euro und ist seit der letzten Zinssenkung Ende September um 4 % gefallen. Auch im Jahresverlauf hat er fast 7 % verloren, was ihn zur schwächsten Währung der Region macht.
Die ungarische Zentralbank plant, neue Inflationsprognosen zu veröffentlichen, um die Auswirkungen des Forint-Rückgangs und die Steuererhöhungen zur Bekämpfung des chronischen Haushaltsdefizits Ungarns widerzuspiegeln. Diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenderen Strategie, um die wirtschaftliche Stabilität in einem herausfordernden globalen Umfeld zu gewährleisten.
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