BELGRAD / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Amnesty International hat kürzlich aufgedeckt, dass Google mehrere bisher unbekannte Schwachstellen im Android-Betriebssystem behoben hat, die es Behörden ermöglichten, Smartphones mit forensischen Werkzeugen zu entsperren.



Amnesty International hat in einem aktuellen Bericht aufgedeckt, dass Google mehrere bisher unbekannte Schwachstellen im Android-Betriebssystem behoben hat. Diese Schwachstellen ermöglichten es Behörden, Smartphones mit Hilfe von forensischen Werkzeugen zu entsperren. Die Entdeckung dieser Sicherheitslücken erfolgte im Rahmen einer Untersuchung des Hacks eines Studentenaktivisten in Serbien.

Die Schwachstellen, die im Kern des Linux USB-Kernels gefunden wurden, betrafen über eine Milliarde Android-Geräte weltweit. Diese sogenannten Zero-Day-Schwachstellen sind besonders gefährlich, da sie den Software- oder Hardwareherstellern unbekannt sind und somit keine Patches zur Verfügung stehen, um sie zu beheben.

Amnesty International entdeckte die erste dieser Schwachstellen Mitte 2024. Nach einer eingehenden Untersuchung des Hacks eines Studentenaktivisten in Serbien wurden die Ergebnisse an Googles Anti-Hacking-Einheit, die Threat Analysis Group, weitergeleitet. Dies führte zur Identifizierung und Behebung der drei separaten Schwachstellen durch Google.

Während der Untersuchung des Telefons des Aktivisten fanden die Forscher von Amnesty International einen USB-Exploit, der es den serbischen Behörden ermöglichte, das Telefon des Aktivisten mit Hilfe von Cellebrite-Tools zu entsperren. Diese Entdeckung wirft ein Licht auf die weitreichende Verfügbarkeit solcher Werkzeuge und die potenziellen Schäden, die sie verursachen können.

In einem früheren Bericht im Dezember 2024 hatte Amnesty International bereits zwei Fälle dokumentiert, in denen serbische Behörden Cellebrite-Forensik-Tools verwendet hatten, um die Telefone eines Aktivisten und eines Journalisten zu entsperren und anschließend eine Android-Spyware namens Novispy zu installieren. In Reaktion auf diese Vorwürfe hat Cellebrite die Nutzung seiner Technologie durch den serbischen Kunden eingestellt.

Die weit verbreitete Nutzung von Cellebrite-Software gegen Personen, die ihre Rechte auf Meinungsfreiheit und friedliche Versammlung ausüben, stellt laut Amnesty International einen Verstoß gegen das Menschenrecht dar. Experten empfehlen daher, dass Aktivisten, Journalisten und Mitglieder der Zivilgesellschaft, die Gefahr laufen, dass ihre Telefone von Behörden beschlagnahmt werden, den Wechsel zu iPhones in Betracht ziehen sollten.

Die Entdeckung dieser Schwachstellen unterstreicht die Notwendigkeit einer stärkeren Regulierung und Überwachung der Nutzung von forensischen Werkzeugen durch staatliche Behörden. Die weitreichenden Implikationen für die Privatsphäre und Sicherheit von Nutzern weltweit sind erheblich und erfordern eine umfassende Diskussion über die ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz solcher Technologien.

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Unbekannte Android-Schwachstellen von Amnesty International aufgedeckt
Unbekannte Android-Schwachstellen von Amnesty International aufgedeckt (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)

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