MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie legt nahe, dass Umweltfaktoren eine weitaus größere Rolle bei der Bestimmung des Risikos eines frühen Todes spielen als genetische Veranlagungen. Diese Erkenntnis könnte die Art und Weise, wie wir Gesundheitsrisiken bewerten und angehen, grundlegend verändern.
In einer umfassenden Analyse von Daten aus der UK BioBank, die fast 500.000 Teilnehmer umfasst, haben Forscher herausgefunden, dass Umweltfaktoren etwa zehnmal wichtiger sind als genetische Faktoren, wenn es darum geht, das Risiko eines frühen Todes zu erklären. Diese Studie hebt die Bedeutung des sogenannten ‘Exposoms’ hervor, das die Vielzahl an Umweltbelastungen umfasst, denen wir im Laufe unseres Lebens ausgesetzt sind, von unseren Lebensbedingungen bis hin zu unserem Rauchverhalten.
Dr. Austin Argentieri von der Harvard University und dem Broad Institute, der Hauptautor der Studie, betont, dass das Verständnis und die Veränderung unserer Umwelt einen tiefgreifenden Einfluss auf die Verbesserung unserer Gesundheit haben könnten. Die Forscher analysierten 164 Umweltfaktoren, darunter den Salzkonsum und das Zusammenleben mit einem Partner, und identifizierten 85 Faktoren, die mit einem erhöhten Risiko eines frühen Todes in Verbindung stehen.
Eine weiterführende Analyse konzentrierte sich auf Proteine im Blut, um herauszufinden, welche dieser Umweltfaktoren auch mit der biologischen Alterung in Verbindung stehen. Zu den 25 identifizierten Faktoren gehörten sowohl Kindheitsfaktoren wie das Rauchen der Mutter während der Geburt als auch aktuelle Faktoren wie Beschäftigungsstatus und Haushaltseinkommen. Interessanterweise waren Alkohol- und Ernährungsgewohnheiten nicht unter den identifizierten Faktoren, was möglicherweise auf Schwierigkeiten bei der Erfassung dieser Daten zurückzuführen ist.
Die Studie zeigt, dass viele der 25 Umweltfaktoren mit bestimmten altersbedingten Krankheiten und Biomarkern des Alterns in Verbindung stehen. Dies wirft ein Licht auf die verschiedenen Wege, wie diese Faktoren die Sterblichkeit beeinflussen könnten. Bemerkenswert ist, dass 23 dieser Faktoren veränderbar sind, was Hoffnung auf präventive Maßnahmen gibt.
Die Forscher fanden heraus, dass Alter und Geschlecht zusammen etwa die Hälfte der Variationen im Risiko eines frühen Todes erklären, während die 25 Umweltfaktoren weitere 17% der Variation erklären. Im Gegensatz dazu erklärten genetische Prädispositionen für 22 große Krankheiten weniger als 2% der zusätzlichen Variation. Dies unterstreicht die überragende Bedeutung von Umweltfaktoren bei der Entwicklung von Krankheiten wie Lungen-, Herz- und Lebererkrankungen.
Allerdings war bei Krankheiten wie Brustkrebs, Prostatakrebs und Demenz das genetische Risiko von größerer Bedeutung. Dr. Stephen Burgess von der University of Cambridge kommentierte, dass die Studie frühere Forschungen unterstütze, die gezeigt haben, dass unsere Gene in den meisten Fällen nicht unser Schicksal bestimmen. Er betonte jedoch, dass die Studie keine spezifischen kausalen Aussagen darüber mache, was passieren würde, wenn wir unsere Risikofaktoren und unsere Umwelt ändern.
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