Umstrukturierung von Thames Water: Covalis Capital und Suez planen umfassende Neuausrichtung

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die geplante Umstrukturierung von Thames Water durch Covalis Capital und Suez könnte den britischen Wasserversorger grundlegend verändern. Im Mittelpunkt steht die Aufteilung des Unternehmens in kleinere Einheiten und der Verkauf bedeutender Vermögenswerte, um finanzielle Stabilität und Effizienz zu steigern.

Die britische Wasserwirtschaft steht vor einer potenziellen Neuausrichtung, da Covalis Capital und Suez eine umfassende Umstrukturierung von Thames Water planen. Diese Initiative zielt darauf ab, den angeschlagenen Wasserversorger in kleinere, effizientere Einheiten zu zerlegen und bedeutende Vermögenswerte zu veräußern. Der Plan beinhaltet eine sofortige Kapitalzufuhr von einer Milliarde Pfund sowie weitere vier Milliarden Pfund aus dem Verkauf und der Refinanzierung von Vermögenswerten.

Covalis Capital, bekannt für seine Investitionen im europäischen Energiesektor, hat in Zusammenarbeit mit dem französischen Wasserspezialisten Suez ein Angebot vorgelegt, das die Zukunft von Thames Water neu gestalten könnte. Suez, mit seiner umfangreichen Erfahrung im Wassersektor, wird beratend tätig sein und bei der Modernisierung der Technologie und der Lecküberwachung unterstützen, ohne jedoch Anteile an Thames Water zu erwerben.

Der Umstrukturierungsplan sieht vor, dass einzelne Infrastrukturelemente wie Tunnels und ganze Versorgungsregionen verkauft werden könnten. Diese Aufteilung könnte durch ein Leasingmodell ergänzt werden, um die langfristige Nutzung der Infrastruktur zu sichern. Der verbleibende Teil von Thames Water soll schließlich an die Börse gebracht werden, was eine neue Ära der Transparenz und Effizienz einleiten könnte.

Ein zentraler Aspekt des Angebots von Covalis ist die Vermeidung drastischer Preiserhöhungen, die derzeit von der Geschäftsführung von Thames Water in Betracht gezogen werden. Stattdessen wird auf eine strategische Neuausrichtung gesetzt, die ohne signifikante Belastungen für die Kunden auskommt. Der Staat soll über eine sogenannte ‚goldene Aktie‘ weiterhin Einfluss im Unternehmen behalten, was ihm besondere Rechte und einen Sitz im Gremium sichert.

Die Umsetzung des Plans hängt jedoch von der Zustimmung der Regulierungsbehörde Ofwat ab, die das Infrastruktur-Modernisierungsprogramm von Thames Water verlangsamen müsste. Diese Anpassung wird als notwendig erachtet, um die finanzielle und operative Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten. Das endgültige Urteil von Ofwat über den Fünfjahresplan von Thames Water, der auch Vorschläge zu Kundenpreiserhöhungen und Investitionen umfasst, wird am 19. Dezember erwartet.

Währenddessen hat Suez eine exklusive Partnerschaft mit Covalis bestätigt, die darauf abzielt, Thames Water durch technische Beratung und organisatorische Optimierung zu unterstützen. Diese Partnerschaft könnte den Weg für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung des Wasserversorgers ebnen, während gleichzeitig die Herausforderungen der Branche adressiert werden.