MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein ukrainischer Cyberkrimineller, bekannt unter dem Pseudonym “EncryptHub”, wurde durch eine Reihe von Sicherheitsfehlern und den unkonventionellen Einsatz von KI-Werkzeugen enttarnt.
Ein ukrainischer Cyberkrimineller, der unter dem Namen “EncryptHub” operiert, wurde kürzlich durch eine Reihe von Sicherheitsfehlern und den unkonventionellen Einsatz von KI-Werkzeugen enttarnt. Der Täter, der vor etwa einem Jahrzehnt aus seiner Heimatstadt geflohen ist, hat seit Anfang 2024 zunehmend raffinierte Ransomware-Kampagnen orchestriert. Diese zielten auf Organisationen weltweit ab und nutzten maßgeschneiderte Malware, um Kryptowährungen und sensible Informationen zu stehlen.
EncryptHubs Einstieg in die Cyberkriminalität scheint nach erfolglosen Versuchen einer legitimen Anstellung und einer kurzen Beteiligung an Bug-Bounty-Programmen begonnen zu haben. Was ihn von typischen Cyberkriminellen unterscheidet, ist die Dichotomie seiner Aktivitäten: Während er bösartige Kampagnen durchführte, trug er gleichzeitig zur legitimen Sicherheitsforschung bei und erhielt sogar Anerkennung vom Microsoft Security Response Center für die Entdeckung von CVE-2025-24071 und CVE-2025-24061.
Die Enttarnung von EncryptHub war das Ergebnis einer katastrophalen Serie von Sicherheitsfehlern. Dazu gehörten die Wiederverwendung von Passwörtern über die gesamte kriminelle Infrastruktur hinweg, das Versäumnis, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren, und unzureichende Serverhärtung, die Verzeichnislisten öffentlich zugänglich machte. Besonders kritisch war, dass der Täter seine eigene Malware auf Entwicklungssystemen testete und dabei versehentlich persönliche Informationen und Zugangsdaten exfiltrierte.
Forscher von Outpost24’s KrakenLabs identifizierten die Malware, nachdem sie eine exponierte JSON-Konfigurationsdatei auf EncryptHubs Command-and-Control-Server entdeckt hatten. Diese Datei enthielt Informationen zu einem Telegram-Bot, die den Ermittlern eine digitale Spur zu den Aktivitäten des Täters boten. Laut dem KrakenLabs-Team war diese erste Entdeckung der Auslöser für die gesamte Untersuchung.
Ein faszinierender Aspekt dieses Falls ist EncryptHubs umfangreiche Abhängigkeit von ChatGPT als “Partner in Crime”. Der KI-Assistent wurde genutzt, um nahezu jede Komponente seiner bösartigen Infrastruktur zu erstellen, von der Erstellung von Malware-Code bis zur Konfiguration von Telegram-Bots, Command-and-Control-Servern, Phishing-Seiten und Onion-Diensten. In einem besonders aufschlussreichen Gespräch fragte EncryptHub die KI, ob er besser als “Black Hat” oder “White Hat” Hacker geeignet sei und gestand sogar kriminelle Aktivitäten und Exploits, die er entwickelt hatte.
Die mit Hilfe von ChatGPT entwickelte Clipper-Malware stellt einen der primären Angriffsvektoren von EncryptHub dar. Diese auf PowerShell basierende Malware war darauf ausgelegt, Zwischenablagen auf Kryptowährungs-Wallet-Adressen zu überwachen und diese durch vom Angreifer kontrollierte Alternativen zu ersetzen. Der Code zeigt, wie die Malware Wallet-Konfigurationen von einem Remote-Server lädt und kontinuierlich arbeitet, um Transaktionen abzufangen.
Dieser Fall unterstreicht den aufkommenden Trend, dass Bedrohungsakteure künstliche Intelligenz für die Malware-Entwicklung nutzen, während sie dennoch grundlegenden Sicherheitsfehlern unterliegen. EncryptHubs exponierte Infrastruktur enthüllte zahlreiche Indikatoren für Kompromittierungen, darunter mehrere PowerShell-Skripte, ausführbare Dateien und Command-and-Control-Domains wie vexio[.]io und echonex[.]ai, die Organisationen in ihren Umgebungen überwachen sollten.
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