WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngste Entwicklung der Inflation in den USA sorgt für Aufsehen und stellt die Wirtschaftspolitik von Präsident Trump auf die Probe. Die Verbraucherpreise sind im Januar 2025 unerwartet um 3,0 Prozent gestiegen, was sowohl wirtschaftliche als auch politische Konsequenzen nach sich zieht.
Die unerwartete Zunahme der Inflation in den USA hat sowohl die Wirtschaft als auch die politische Landschaft in Aufruhr versetzt. Präsident Trump nutzt die Gelegenheit, um seinen Vorgänger Joe Biden für die wirtschaftliche Lage verantwortlich zu machen. Auf seiner Plattform Truth Social machte er Biden für die steigenden Preise verantwortlich und forderte die US-Notenbank Fed zu Zinssenkungen auf.
Experten hatten für Januar 2025 mit einer Verlangsamung der Inflation gerechnet, doch die Verbraucherpreise stiegen um 3,0 Prozent, während die Kerninflation sogar 3,3 Prozent erreichte. Besonders stark verteuerten sich Autoversicherungen, Gebrauchtwagen, medizinische Versorgung und Flugreisen. Diese Entwicklungen werfen Fragen zur Effektivität von Trumps Zollstrategie auf, die eigentlich zur Senkung der Preise beitragen sollte.
Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der Liechtensteiner VP Bank, äußerte die Hoffnung, dass die aktuellen Inflationszahlen Trumps Zollpläne dämpfen könnten. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Preise zu senken, doch die Realität zeigt ein anderes Bild. Die wirtschaftlichen Herausforderungen könnten seine politischen Ambitionen gefährden.
Die Fed steht unter Druck, den Leitzins zu senken, doch Jerome Powell, der Chef der Zentralbank, betonte, dass es keine Eile gebe, die Zinsen zu senken. Trump hingegen sieht in Zinssenkungen eine Möglichkeit, seine Handelspolitik zu unterstützen. Er argumentiert, dass niedrigere Zinsen mit den geplanten Zöllen Hand in Hand gehen würden, ohne jedoch diesen Zusammenhang näher zu erläutern.
Interessanterweise zeigte sich der deutsche Aktienmarkt von der höheren US-Inflation relativ unbeeindruckt. Der Dax nutzte die temporäre Kursschwäche für Käufe und erreichte neue Höhen. Investoren richten ihren Fokus zunehmend auf europäische Aktien, die im Vergleich zu den überbewerteten US-Aktien als günstiger gelten. Zudem bietet das Zinsumfeld in der Eurozone Vorteile, da die EZB die Zinsen weiter senkt.
Die Aussicht auf einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine gibt den Märkten zusätzlichen Rückenwind. Eckhard Schulte, Vorstandschef des Vermögensverwalters MainSky, betont, dass die niedrigen Bewertungen in Europa und die Zinspolitik der EZB den Markt unterstützen. Diese Entwicklungen zeigen, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen in den USA nicht zwangsläufig negative Auswirkungen auf die europäischen Märkte haben müssen.
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