KALIFORNIEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ubisoft steht im Mittelpunkt eines Rechtsstreits, der die Eigentumsrechte von Videospielkäufern in Frage stellt. Der Fall dreht sich um die Abschaltung der Server des Spiels The Crew, was die Frage aufwirft, ob Spieler tatsächlich ihre Spiele besitzen oder nur eine Lizenz erwerben.
Ubisoft sieht sich derzeit mit einer Klage von Spielern aus Kalifornien konfrontiert, die sich gegen die Abschaltung der Server des Spiels The Crew wehren. Die Spieler argumentieren, dass sie beim Kauf des Spiels davon ausgingen, ein dauerhaftes Nutzungsrecht zu erwerben. Ubisoft hingegen hält dagegen, dass die Käufer lediglich eine eingeschränkte Lizenz erworben haben, die es dem Unternehmen erlaubt, den Zugang zum Spiel jederzeit zu beenden.
Die rechtlichen Auseinandersetzungen um digitale Eigentumsrechte sind nicht neu, gewinnen jedoch an Brisanz, da immer mehr Spiele ausschließlich online verfügbar sind. Im Fall von The Crew, das 2014 veröffentlicht wurde, führte die Abschaltung der Server im Jahr 2024 dazu, dass das Spiel für die Käufer unspielbar wurde. Ubisoft bot zwar Rückerstattungen für kürzlich getätigte Käufe an, doch viele Spieler, die das Spiel bereits früher erworben hatten, gingen leer aus.
Die Klage der Spieler umfasst mehrere Vorwürfe, darunter Verstöße gegen das kalifornische Gesetz gegen irreführende Werbung und unlauteren Wettbewerb. Ubisoft argumentiert, dass die Klage verjährt sei und die Spieler keinen tatsächlichen Schaden erlitten hätten. Zudem verweist das Unternehmen auf die Verpackung des Spiels, die klarstellen soll, dass es sich um eine Lizenz handelt.
Ein weiterer Aspekt der Klage betrifft die In-Game-Währung von The Crew, die laut den Klägern als Geschenkgutschein betrachtet werden könnte. In Kalifornien dürfen solche Gutscheine nicht verfallen, was im Fall von The Crew jedoch durch die Abschaltung der Server geschehen sei. Die Kläger argumentieren, dass Ubisoft damit gegen geltendes Recht verstoßen habe.
Die Diskussion um digitale Eigentumsrechte wird durch die zunehmende Verbreitung von Online-Spielen und digitalen Medien weiter angeheizt. In Kalifornien wurde 2024 ein Gesetz verabschiedet, das Unternehmen dazu verpflichtet, deutlicher darauf hinzuweisen, dass Käufer lediglich eine Lizenz erwerben. Diese Entwicklung könnte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche haben.
Ubisoft hat bis Ende April Zeit, auf die geänderte Klage zu reagieren. Der Ausgang dieses Rechtsstreits könnte wegweisend für zukünftige Fälle sein, in denen es um die Rechte von Spielern und die Definition von digitalem Eigentum geht. Experten beobachten den Fall mit großem Interesse, da er möglicherweise neue Standards für den Umgang mit digitalen Inhalten setzen könnte.
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