MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die COVID-19-Pandemie hat nicht nur das öffentliche Leben verändert, sondern auch die Erkennung und Behandlung anderer schwerwiegender Krankheiten wie Tuberkulose (TB) erheblich beeinflusst. Eine neue Studie von Forschern der Boston University zeigt, dass viele TB-Fälle in Gefängnissen in Europa und Amerika während der Pandemie unentdeckt blieben.
Die COVID-19-Pandemie hat weltweit zu erheblichen Herausforderungen im Gesundheitswesen geführt, insbesondere in Bezug auf die Erkennung und Behandlung von Krankheiten wie Tuberkulose (TB). Eine aktuelle Studie, die von Forschern der Boston University geleitet und in The Lancet Public Health veröffentlicht wurde, legt nahe, dass während der Pandemie viele TB-Fälle in Gefängnissen in Europa und Amerika unentdeckt blieben. Diese Entwicklung stellt ein erhebliches Risiko für die Gesundheit der Insassen und der breiteren Gemeinschaft dar.
Die Forscher analysierten Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und ihrer regionalen Büros, um die Gefängnispopulationen und TB-Infektionen von 2020 bis 2022 zu modellieren und vorherzusagen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Fallmeldungen in Gefängnissen viel niedriger waren als erwartet, mit einem Rückgang von bis zu 100% in einigen Regionen. Besonders betroffen waren Länder mit niedrigen TB-Raten, wo die Meldungen 2020 um 54,8% und 2021 um 68,4% zurückgingen.
Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig. Einerseits könnten Diagnosen aufgrund der Pandemie-Maßnahmen verpasst worden sein, andererseits könnten diese Maßnahmen auch die Übertragung von TB reduziert haben. Die Inhaftierungsraten blieben während der gesamten Pandemie relativ stabil, was darauf hindeutet, dass die Veränderungen in den TB-Meldungen nicht auf eine veränderte Gefängnispopulation zurückzuführen sind.
Amy Zheng, MPH, eine PhD-Studentin und Erstautorin der Studie, betonte in einer Pressemitteilung der Boston University, dass das Versäumnis, TB in Hochrisikopopulationen wie Gefängnisinsassen zu erkennen, das Risiko der Übertragung sowohl innerhalb der Gefängnisse als auch in der breiteren Gemeinschaft erhöht, wenn Menschen aus der Haft entlassen werden.
In einem begleitenden Kommentar hoben Emma Plugge, MD, PhD, von der University of Southampton, und Nicola Cocco, MD, von ASST Santi Paolo e Carlo in Mailand hervor, dass die Bemühungen, TB in Gefängnissen zu bekämpfen, verstärkt werden müssen. Sie argumentierten, dass solche Maßnahmen positive Auswirkungen auf die gesamte Gemeinschaft haben werden, da niemand sicher ist, bis alle sicher sind.
Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit, die Gesundheitsüberwachung in Gefängnissen zu verbessern und sicherzustellen, dass Maßnahmen zur Eindämmung von Krankheiten wie TB auch in Krisenzeiten nicht vernachlässigt werden. Dies ist besonders wichtig, da die Pandemie gezeigt hat, wie anfällig geschlossene Einrichtungen für die Ausbreitung von Infektionskrankheiten sind.
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