TAIWAN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der taiwanesische Halbleitergigant TSMC plant eine massive Expansion in den USA, die weit über wirtschaftliche Interessen hinausgeht. Mit einer Investition von 100 Milliarden US-Dollar will das Unternehmen seine Präsenz auf dem nordamerikanischen Markt erheblich ausbauen. Diese Entscheidung ist nicht nur ein wirtschaftlicher Schachzug, sondern auch ein klares politisches Signal inmitten globaler Spannungen.

Die Ankündigung von TSMC, 100 Milliarden US-Dollar in den USA zu investieren, hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Diese Investition umfasst den Bau von drei neuen Fabriken, einem hochmodernen Forschungszentrum und zwei zusätzlichen Werken für fortschrittliche Chipverpackungen. Während die wirtschaftlichen Vorteile offensichtlich sind, steckt hinter diesem Schritt eine tiefere geopolitische Strategie. Die USA, unter der Trump-Regierung, hatten mit hohen Zöllen auf Chipimporte gedroht, was TSMC dazu veranlasste, seine Produktionskapazitäten in den USA zu erweitern, um potenzielle Handelsbarrieren zu umgehen.

Für TSMC ist diese Expansion nicht nur eine Möglichkeit, Zölle zu vermeiden, sondern auch eine Chance, von staatlichen Subventionen zu profitieren. Im Rahmen des CHIPS and Science Act hat die US-Regierung sechs Milliarden Dollar an Fördergeldern bereitgestellt, um die heimische Halbleiterproduktion zu stärken. Diese Unterstützung ist ein wesentlicher Anreiz für TSMC, seine Produktionskapazitäten in den USA auszubauen und gleichzeitig seine globale Marktstellung zu festigen.

Die Entscheidung von TSMC, in den USA zu investieren, wird von vielen als Triumph der “America First”-Politik des ehemaligen Präsidenten Donald Trump angesehen. Er betonte, dass das Projekt nicht nur die Halbleiterfertigung in den USA stärken, sondern auch bis zu 25.000 neue Arbeitsplätze schaffen wird. Diese Entwicklung wird als wichtiger Schritt zur Sicherung der technologischen Unabhängigkeit der USA angesehen, insbesondere in einem Sektor, der für die nationale Sicherheit von entscheidender Bedeutung ist.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die die Nachhaltigkeit dieser Investition in Frage stellen. Experten weisen darauf hin, dass die Kosten für den Aufbau hochmoderner Fabriken in den USA deutlich höher sind als in Taiwan. Zudem bleibt unklar, ob die USA langfristig über genügend hochqualifizierte Arbeitskräfte verfügen, um die anspruchsvolle Fertigung aufrechtzuerhalten. Chris Miller, Autor des Buches “Chip War”, warnt, dass die hohen Investitionen nicht automatisch die Dominanz der USA im Chipsektor sichern werden.

Der globale Wettlauf um die Vorherrschaft im Halbleitermarkt spitzt sich weiter zu. Während US-Tech-Giganten wie NVIDIA und AMD auf fortschrittliche Chips angewiesen sind, intensiviert China seine Bemühungen, unabhängiger von ausländischer Halbleitertechnologie zu werden. Peking investiert Milliarden in den Aufbau einer eigenen Chipindustrie, während Washington versucht, mit massiven Subventionen die Produktion in den USA anzukurbeln.

Auch andere große Player wie Intel und Samsung rüsten auf. Intel plant den Bau eigener Fabriken in den USA, um mit TSMC Schritt zu halten, während Samsung Milliarden in neue Produktionsstätten investiert. Apple hat kürzlich angekündigt, in den nächsten vier Jahren über 500 Milliarden US-Dollar in den USA zu investieren, was zeigt, dass die großen Tech-Konzerne ihre Lieferketten neu ausrichten. Mit der gewaltigen Investition in den USA sichert sich TSMC politischen Rückhalt und umgeht drohende Handelsbarrieren.

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TSMCs Milliarden-Investition in den USA: Ein geopolitisches Machtspiel
TSMCs Milliarden-Investition in den USA: Ein geopolitisches Machtspiel (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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