TAIPEI / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz zunehmender geopolitischer Spannungen zeigt sich die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) als unerschütterliche Größe in der globalen Halbleiterindustrie.
Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) hat sich als führender Auftragsfertiger für Halbleiter etabliert und trotzt den geopolitischen Spannungen mit beeindruckendem Umsatzwachstum. Im vierten Quartal 2024 verzeichnete das Unternehmen einen Rekordgewinn, wobei der Nettogewinn um 57 Prozent auf 374,7 Milliarden NT$ (11,4 Milliarden US-Dollar) stieg und der Umsatz um 39 Prozent zulegte. Diese Zahlen unterstreichen die starke Marktstellung von TSMC, insbesondere in der Künstlichen Intelligenz (KI).
Ein wesentlicher Faktor für das Wachstum von TSMC ist das steigende Interesse an KI-Chips, das durch eine diversifizierte Kundenbasis unterstützt wird. Die Aktien des Unternehmens, die in Taipeh gelistet sind, stiegen im vergangenen Jahr um 90 Prozent, während die American Depositary Receipts (ADRs) in den USA sogar um 103 Prozent zulegten. Hauptkunden wie Apple und NVIDIA tragen maßgeblich zur Umsatzstärke bei, wobei Nordamerika im zweiten Quartal 2024 rund 65 Prozent der Gesamteinnahmen ausmachte.
Parallel zu diesen Erfolgen investiert TSMC massiv in den US-Markt, unter anderem mit 65 Milliarden Dollar in neue Produktionsstätten in Arizona. Diese Investitionen unterstreichen die strategische Bedeutung des nordamerikanischen Marktes für das Unternehmen. Gleichzeitig sieht sich TSMC jedoch mit verschärften Handelsrestriktionen der USA gegenüber China konfrontiert. Zuletzt wurden 27 chinesische und singapurische Unternehmen auf die Entity List des US-Handelsministeriums gesetzt, was die Exportbeschränkungen auf bestimmte Speichermodule, die für KI-Chips essenziell sind, weiter verschärft.
Diese Maßnahmen könnten TSMC dazu zwingen, striktere Compliance-Maßnahmen einzuführen, um sicherzustellen, dass Chips nicht an sanktionierte Unternehmen gelangen. Solche Kontrollen könnten die Kosten erhöhen und Geschäftsbeziehungen belasten. Bereits jetzt erwartet TSMC geringere Bruttomargen im laufenden Quartal, bedingt durch höhere Betriebskosten in neuen Fabriken in den USA und Japan.
Langfristig dürfte der chinesische Markt, der nur noch etwa 10 Prozent zu TSMCs Gesamteinnahmen beiträgt, weiter an Bedeutung verlieren. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal 2023 waren es noch 16 Prozent. Gleichzeitig bleibt Nordamerika ein stabiler Absatzmarkt mit wachsender strategischer Bedeutung. Mit Donald Trumps Rückkehr ins Weiße Haus könnte die geopolitische Lage für TSMC komplexer werden, da diplomatische Herausforderungen und Technologie eine engere Verknüpfung finden.
Dank seiner starken Marktposition, diversifizierten Kundenbasis und technologischen Überlegenheit ist TSMC jedoch gut aufgestellt, um weiterhin besser als seine Konkurrenten abzuschneiden. Die Fähigkeit, sich an neue geopolitische Gegebenheiten anzupassen und gleichzeitig in innovative Technologien zu investieren, wird entscheidend für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens sein.
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