WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Ankündigung von TSMC, 100 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten in den USA zu investieren, markiert einen bedeutenden Schritt in der globalen Halbleiterindustrie.

Die Entscheidung von TSMC, seine Produktionskapazitäten in den USA erheblich auszubauen, kommt zu einem kritischen Zeitpunkt in der globalen Halbleiterindustrie. Während die Handelskonflikte zwischen den USA und China weiterhin für Unsicherheit sorgen, setzt TSMC auf eine stärkere Präsenz in den Vereinigten Staaten, um potenziellen Handelsbarrieren entgegenzuwirken. Diese Investition wird nicht nur die Produktionskapazitäten in Arizona erweitern, sondern auch die Entwicklung von KI-Chips fördern, die in der modernen Technologie eine zentrale Rolle spielen.

TSMC plant, drei neue Chipfabriken sowie zwei fortschrittliche Verpackungsanlagen und ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Arizona zu errichten. Diese Erweiterung wird die Position der USA als bedeutenden Akteur in der fortschrittlichen Chipproduktion stärken, auch wenn Taiwan und Südkorea weiterhin führend bleiben. Die geografische Diversifizierung der Produktion wird von großen US-Kunden wie NVIDIA, Apple und AMD begrüßt, obwohl die Produktionskosten in den USA höher sind als in Taiwan.

Die Investition von TSMC stellt auch eine Herausforderung für Konkurrenten wie Samsung und Intel dar, die sich als zuverlässige Lieferanten mit geringerem China-Risiko positionieren. Mit dem Ausbau der US-Präsenz von TSMC wird dieses Argument schwieriger zu halten sein. Trotz der erheblichen Investitionen bleibt die Frage, ob die USA dadurch weniger abhängig von taiwanesischen Chiplieferungen werden, offen. Präsident Trump betonte, dass die neuen Anlagen an einem ‘sehr sicheren Ort’ gebaut würden, was die strategische Bedeutung dieser Investition unterstreicht.

Für die Produktion von KI-Chips könnte die Investition einen bedeutenden Wandel darstellen. Berichten zufolge plant TSMC, die fortschrittlichen Blackwell-KI-Chips von NVIDIA in Arizona zu fertigen. Sollte die neue Anlage über die fortschrittliche Verpackungstechnologie verfügen, könnten KI-Beschleuniger vollständig in den USA produziert werden. Andere taiwanesische Unternehmen wie Foxconn planen ebenfalls neue US-Werke, um diese KI-Chips in Server zu integrieren, obwohl einige wichtige Komponenten weiterhin aus Japan oder Korea bezogen werden.

Für TSMC und Taiwan bietet die Ankündigung eine gewisse Erleichterung von den drohenden US-Zöllen. Präsident Trump hatte Taiwan mit Zöllen von bis zu 50 Prozent gedroht. Als dominanter Anbieter in der Branche könnte TSMC einige der durch Zölle verursachten Preissteigerungen an die Kunden weitergeben. Doch wenn die neuen Anlagen Zölle von vornherein verhindern, könnte sich die Investition als gut angelegtes Geld erweisen.

Ein weiterer Grund für die Investition ist die monopolartige Stellung von TSMC im Bereich der Hochleistungsprozessoren. Mit einem Marktanteil von 90 Prozent im Bereich der fortschrittlichen Chipproduktion könnte TSMC ins Visier von Kartellbehörden geraten. Die Stärkung der Beziehungen zur US-Regierung, die sich in der Vergangenheit kritisch gegenüber Technologiekonzernen mit dominanter Marktstellung gezeigt hat, könnte daher strategisch sinnvoll sein.

Einige in Taiwan befürchten, dass die internationale Expansion von TSMC den sogenannten ‘Silicon Shield’ untergraben könnte, der als Abschreckung gegen chinesische Aggressionen dient. Dennoch wird der Großteil der Produktion von TSMC weiterhin in Taiwan verbleiben. Die taiwanesische Führung hofft, dass durch Investitionen in die US-Wirtschaft auch das Interesse der USA an der Sicherheit Taiwans gestärkt wird.

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TSMC investiert massiv in die USA trotz Handelskonflikten
TSMC investiert massiv in die USA trotz Handelskonflikten (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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