WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen in der US-Zollpolitik unter der Trump-Administration sorgen für Unruhe in der Tech-Branche. Während einige Unternehmen vorübergehend von Strafzöllen verschont bleiben, bleibt die Zukunft ungewiss.
Die Entscheidung der US-Regierung, bestimmte Elektronikprodukte wie iPhones und Speicherchips vorübergehend von Strafzöllen auszunehmen, hat in der Tech-Branche für kurzfristige Erleichterung gesorgt. Unternehmen wie Apple und NVIDIA können vorerst aufatmen, da ihre Produkte nicht von den neuen Zöllen betroffen sind. Diese Ausnahme gilt rückwirkend ab dem 5. April und umfasst 20 Produktgruppen, die vorerst von den Zöllen verschont bleiben.
Doch die Freude könnte nur von kurzer Dauer sein. Handelsminister Howard Lutnick hat bereits angedeutet, dass diese Ausnahmeregelung nur temporär ist und die Zölle in ein bis zwei Monaten wieder eingeführt werden könnten. Die Begründung: Die USA müssten lernen, die Dinge selbst zu produzieren, um die Abhängigkeit von asiatischen Lieferketten zu reduzieren.
Apple gehört zu den größten Profiteuren dieser Regelung, da viele ihrer Geräte in chinesischen Fabriken, insbesondere bei Foxconn, gefertigt werden. In den letzten Jahren hat Apple jedoch begonnen, seine Produktionsstätten nach Vietnam und Indien zu verlagern, um die Lieferkette zu diversifizieren. Eine erneute Einführung der Zölle könnte jedoch die Lieferkette empfindlich stören.
Auch NVIDIA, dessen Grafikchips in vielen Rechenzentren weltweit eingesetzt werden, kann vorerst aufatmen. Der kalifornische Halbleiterkonzern produziert seine Chips in Taiwan und nicht in den USA. Auch andere Unternehmen wie Dell, HP und Microsoft profitieren von der Ausnahmeregelung, da ihre Hardware-Partner überwiegend in Asien fertigen.
Die Unberechenbarkeit der US-Zollpolitik unter der Trump-Administration sorgt jedoch für Nervosität in der Industrie. Noch in der vergangenen Woche wurden Zölle von 145 Prozent auf bestimmte Produkte aus China verhängt, während andere Sonderzölle für 90 Tage ausgesetzt wurden. Diese erratische Politik erschwert es Unternehmen, langfristige Lieferverträge und Investitionen zu planen.
Die Trump-Regierung hat seit 2018 über 2.000 Produkte mit Sonderzöllen belegt, viele davon kurzfristig und teils mit Ausnahmen, die binnen Wochen widerrufen wurden. Diese Unsicherheit führt dazu, dass viele Unternehmen ihre Lieferketten überarbeiten müssen, nicht aus Effizienzgründen, sondern aus Angst vor zukünftigen Zöllen.
Der Ifo-Präsident Clemens Fuest warnt vor einer möglichen Weltwirtschaftskrise, ausgelöst durch die Zollspirale der USA. Wenn die USA ihre Rolle als verlässlicher Partner verlieren, könnte das globale Wirtschaftssystem ins Wanken geraten. Ein schwächerer Dollar, steigende US-Zinsen und wachsende Unsicherheit könnten das fragile Gleichgewicht der Weltwirtschaft gefährden.
Während Trump protektionistisch agiert, setzen deutsche Politiker auf Dialog. Der designierte Kanzlerkandidat Friedrich Merz plädiert für ein transatlantisches Freihandelsabkommen ohne Zölle. Ein solches Abkommen könnte langfristig für beide Seiten vorteilhaft sein und mehr Planungssicherheit bieten.
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