WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Ankündigung von Donald Trump, Zölle auf Importe aus nahezu allen Ländern der Welt zu erheben, hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Besonders betroffen ist Europa, das sich nun mit den wirtschaftlichen Folgen dieser protektionistischen Maßnahmen auseinandersetzen muss.
Die von Donald Trump angekündigten Zölle auf Importe aus aller Welt versetzen Ökonomen in Alarmbereitschaft. In Deutschland schrillen die Sirenen, und die Angst vor einem neuen Protektionismus wächst. Die EU steht unter Druck, eine angemessene Antwort zu finden. Als Trump seine Zollpläne publik machte, reagierten die Märkte prompt: Die Futures fielen, Gold stieg. Diese Reaktionen verdeutlichen die Unsicherheit, die Trumps Politik auslöst.
Besonders betroffen von den Zöllen sind China, Vietnam und Europa. Wer gehofft hatte, nach Jahren wirtschaftlicher Unsicherheit wieder auf Stabilität zählen zu können, sieht sich nun eines Besseren belehrt. Ökonomen ziehen Parallelen zu den 1930er Jahren, als US-Zölle unter Präsident Hoover die Weltwirtschaftskrise verschärften. Heute sei die Lage zwar stabiler, aber das Fenster, in dem sich wirtschaftlicher Schaden verhindern ließe, schließe sich schnell.
Für die deutsche Exportwirtschaft ist der Vorstoß aus Washington ein Albtraum. Die USA sind der wichtigste Handelspartner, und Deutschlands Industrie ist eng mit dem US-Markt verflochten. Allein 2023 wurden Waren im Wert von über 160 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten geliefert. Ein Rekord, der nun kippen könnte. Die Preise werden steigen, die Umsätze sinken, und gerade mittelständische Unternehmen könnten diese Belastung nicht verkraften.
Besonders hart könnte es die deutsche Autoindustrie treffen. Die USA sind nicht nur Absatzmarkt, sondern auch Schlüsselmarkt für Innovation und Prestige. Wenn auf deutsche Autos, Nutzfahrzeuge und Autoteile 25 Prozent Zoll erhoben werden, wäre das ein Bruch mit globalen Lieferketten und Investitionsplänen. Die Unsicherheit trifft die Branche in einer Phase, in der sie ohnehin um ihre Rolle in der Mobilität von morgen kämpft.
Ein entscheidender Faktor bleibt Chinas Reaktion. Denn nicht nur Europa steht im Visier Trumps, sondern vor allem Peking. Über 50 Prozent Zoll auf chinesische Waren sind eine Kampfansage. George Saravelos von der Deutschen Bank sieht zwei Optionen: Entweder China kontert direkt, oder es wertet den Yuan gezielt ab, um die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Wirtschaft zu retten. In beiden Fällen sind das schlechte Nachrichten für europäische Firmen.
Und Europa? Muss jetzt liefern. Klare Kante zeigen, aber nicht überziehen. Eine Eskalationsspirale würde den Schaden nur vergrößern. Gleichzeitig fordern Wirtschaftsverbände mehr Tempo bei Freihandelsabkommen, stärkere Netzwerke und entschlossenes Handeln. Die EU könnte sich jetzt als Partner positionieren, der für freien und fairen Handel steht. Doch dafür braucht es mehr als warme Worte. Es braucht Strategie, Geschlossenheit und Tempo.
Trump selbst sieht in den Zöllen auch eine Einnahmequelle für den hochdefizitären US-Haushalt. Doch Experten halten diese Zahl für deutlich überzogen. Vielmehr droht eine Kombination aus sinkender Wettbewerbsfähigkeit, steigenden Preisen und wachsender Unsicherheit – also genau das, was Investoren fürchten. Was kurzfristig wie Stärke wirkt, könnte langfristig zur Belastung für die US-Wirtschaft werden.
Die Weltwirtschaft steht an einem Wendepunkt. Noch ist unklar, ob Trump bleibenden Schaden anrichtet oder nur auf Verhandlungsmasse setzt. Klar ist aber: Die Spielregeln ändern sich. Offene Märkte, auf die Europa lange gesetzt hat, stehen unter Druck. Und die Zeit, darauf zu reagieren, wird knapp.
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