WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen in der US-Handelspolitik unter Präsident Trump zeigen eine bemerkenswerte Abkehr von der bisherigen Praxis, die Aktienmärkte als primären Indikator für wirtschaftspolitische Entscheidungen zu nutzen.
In einer überraschenden Wendung hat Präsident Trump signalisiert, dass er sich nicht mehr von den Reaktionen der Aktienmärkte leiten lässt. Dies wurde besonders deutlich, als er trotz eines deutlichen Rückgangs der US-Börsen die Zölle auf kanadischen Stahl und Aluminium verdoppelte. Diese Entscheidung steht im Gegensatz zu der bisherigen Annahme, dass der Präsident, beeinflusst durch den sogenannten ‘Trump-Put’, negative Marktreaktionen vermeiden würde.
Die jüngsten Maßnahmen gegen Kanada, die als Reaktion auf erhöhte Strompreise in den US-Bundesstaaten New York, Minnesota und Michigan ergriffen wurden, verdeutlichen Trumps neue Haltung. Der Präsident betont, dass sein Fokus auf langfristigem Wohlstand liegt, der nicht durch kurzfristige Marktschwankungen gemessen werden kann.
Diese Entwicklung hat weitreichende Konsequenzen für die US-Wirtschaft. Die Federal Reserve in Atlanta prognostiziert einen Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität im ersten Quartal, was teilweise auf die Unsicherheiten im Handel zurückzuführen ist. Die Volatilität der Politik und die Unklarheit über die zukünftige Richtung der US-Handelspolitik tragen zu einem unsicheren Geschäftsklima bei.
Ein weiterer Faktor ist die mögliche Eskalation des Handelskriegs mit der Europäischen Union, die in den kommenden Wochen neue Handelsbarrieren erwarten könnte. Diese Unsicherheiten könnten die Inflation in den USA anheizen, was andere Länder dazu veranlassen könnte, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen auf ihre eigenen Volkswirtschaften zu mildern.
Die internationale Gemeinschaft hat in den letzten Wochen erkannt, dass Trump ernsthaft bereit ist, Zölle auch gegen enge Verbündete zu verhängen. Dies hat zu einer Reihe von Gegenmaßnahmen geführt, die die Spannungen weiter verschärfen könnten. Die Ankündigung von ‘Reziprozitätszöllen’ am 2. April wird mit Spannung erwartet, da sie die Richtung der US-Handelspolitik weiter prägen könnte.
Insgesamt zeigt sich, dass die US-Regierung unter Trump bereit ist, kurzfristige wirtschaftliche Schmerzen in Kauf zu nehmen, um langfristige Ziele zu verfolgen. Dies könnte zu einer Neuausrichtung der globalen Handelsbeziehungen führen, da andere Länder auf die veränderte US-Politik reagieren.
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