MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die geopolitische Landschaft Europas steht vor einer möglichen Neuausrichtung, die weitreichende Konsequenzen für die Sicherheit und Stabilität des Kontinents haben könnte.
Die geopolitische Landschaft Europas steht vor einer möglichen Neuausrichtung, die weitreichende Konsequenzen für die Sicherheit und Stabilität des Kontinents haben könnte. Präsident Wladimir Putin hat seit langem das Ziel verfolgt, die amerikanische Dominanz in Europa zu schwächen und eine Machtbalance zu schaffen, die Moskau zugutekommt. Mit der neuen US-Regierung unter Präsident Trump könnte dieser Traum in greifbare Nähe rücken.
Bereits 2007 hatte Putin auf der Sicherheitskonferenz in München gefordert, die amerikanische Vorherrschaft zurückzudrängen. Damals wurde seine Forderung noch als Rückfall in den Kalten Krieg abgetan. Doch nun, fast zwei Jahrzehnte später, scheint die politische Konstellation günstiger für seine Pläne zu sein. Die Äußerungen von Verteidigungsminister Pete Hegseth und Vizepräsident JD Vance auf der diesjährigen Konferenz haben bei den europäischen Teilnehmern Besorgnis ausgelöst.
Hegseth warnte die europäischen Staaten davor, sich auf die dauerhafte Präsenz amerikanischer Truppen zu verlassen, während Vance Europa als Feindbild ausmachte und die Unterstützung für rechtsextreme Parteien, die von Russland gefördert werden, verteidigte. Diese Parteien, so Vance, sollten als Ausdruck des Volkswillens anerkannt werden, anstatt sie zu unterdrücken.
Die Unterstützung solcher Bewegungen durch Moskau hat das Potenzial, die Europäische Union zu destabilisieren. Nathalie Tocci vom Institut für Internationale Angelegenheiten in Rom sieht in Vances Äußerungen eine direkte Bedrohung für die EU, die sowohl von rechtsextremen Europäern als auch vom Kreml zerschlagen werden soll.
Die USA könnten sich in einer Position wiederfinden, in der sie, bewusst oder unbewusst, Putins Pläne unterstützen. Diese Entwicklung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Deutschland und Frankreich, die größten Länder der EU, mit internen Führungskrisen zu kämpfen haben, was die europäische Position weiter schwächt.
Die Auswirkungen einer solchen geopolitischen Verschiebung wären enorm. Die USA könnten ihre Rolle als Garant der europäischen Sicherheit aufgeben, was Putin eine strategische Position verschaffen würde, die er seit langem anstrebt. Die Frage bleibt, wie weit Trump bereit ist, in seinen Verhandlungen mit Putin zu gehen und welche langfristigen Folgen dies für die europäische Sicherheit haben könnte.
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