SAN ANTONIO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Diskussion um die Rechte von Transgender-Personen in der US-Armee hat erneut an Brisanz gewonnen. Während das Verteidigungsministerium der USA plant, Transgender-Personen aus dem Militärdienst auszuschließen, erinnert sich eine pensionierte Kapitänin der Küstenwache an die Herausforderungen, die sie während ihrer Dienstzeit als Transgender erlebte.

Die Debatte um die Integration von Transgender-Personen in die US-Streitkräfte ist nicht neu, doch die jüngsten Entwicklungen haben die Diskussion erneut angefacht. Das Verteidigungsministerium der USA hat Genderdysphorie als „unvereinbar mit dem Militär“ eingestuft und plant, derzeitige Transgender-Mitglieder aus dem Militärdienst zu entlassen. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen auf die betroffenen Personen und wirft Fragen zur Gleichberechtigung und Akzeptanz auf.

Allison Caputo, eine pensionierte Kapitänin der Küstenwache, hat 26,5 Jahre im Dienst verbracht und dabei zahlreiche Such- und Rettungsmissionen geleitet. Ihre Einsätze reichten von der Südgrenze in Texas bis zu internationalen Missionen. Trotz ihrer Erfolge im Dienst war Caputo stets in einem inneren Konflikt gefangen, ob sie offen als Transgender leben könne. Die Aufhebung von „Don’t Ask, Don’t Tell“ im Jahr 2011 erlaubte es ihr, sich zu outen, doch die politischen Rückschritte in den folgenden Jahren führten zu Unsicherheiten und Ängsten.

Im Jahr 2017 erlebte Caputo einen Schock, als der damalige Präsident Donald Trump auf X, ehemals Twitter, verkündete, dass Transgender-Personen in keiner Funktion im US-Militär dienen dürften. Diese Ankündigung traf Caputo wie ein Blitzschlag und führte zu einer tiefen persönlichen Krise. Trotz einer Ausnahmegenehmigung, die ihr den Verbleib im Dienst ermöglichte, litt sie unter erheblichen psychischen Belastungen und suchte schließlich Hilfe bei einer Hotline.

Die Unterstützung, die Caputo im Walter Reed Medical Hospital fand, war ein Wendepunkt. Dort traf sie auf andere Transgender-Personen im Militär, was ihr half, sich weniger isoliert zu fühlen. Eine Umfrage der National Library of Medicine aus dem Jahr 2020 schätzte, dass etwa 8.000 Transgender-Personen im US-Militär dienen, obwohl diese Zahl aufgrund der sich ändernden politischen Rahmenbedingungen schwankt.

Am 28. Februar 2025 veröffentlichte das Verteidigungsministerium eine Erklärung, wonach Mitglieder mit einer Diagnose von Genderdysphorie bald aus dem Dienst entlassen werden sollen. Diese Ankündigung löste bei vielen Betroffenen Verwirrung und Angst aus. Die Möglichkeit, sich freiwillig mit Bezahlung aus dem Dienst zurückzuziehen oder bei mehr als 18 Dienstjahren in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen, ist für viele keine zufriedenstellende Lösung.

Caputo betont die Notwendigkeit von mehr Mitgefühl und Gleichberechtigung in der Gesellschaft. Transgender-Personen im Militär streben danach, gleich behandelt zu werden wie alle anderen. Die Entscheidung über die Fortführung des Verbots liegt nun in den Händen der US-Bezirksrichterin Ana Reyes, die in Kürze eine Entscheidung treffen will.

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Transgender-Diskussion in der US-Armee: Ein Appell für mehr Mitgefühl
Transgender-Diskussion in der US-Armee: Ein Appell für mehr Mitgefühl (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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