MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass die Nutzung von TikTok die Wahrnehmung der Menschenrechte in China beeinflussen könnte. Die Plattform, die im Besitz des chinesischen Unternehmens ByteDance ist, steht im Verdacht, Inhalte zu manipulieren, um die Interessen der chinesischen Regierung zu fördern.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie legt nahe, dass TikTok, eine der weltweit beliebtesten Social-Media-Plattformen, möglicherweise dazu verwendet wird, kritische Inhalte über die chinesische Regierung zu verbergen und stattdessen Narrative zu verstärken, die mit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) übereinstimmen. Die Untersuchung, die drei separate Studien umfasste, ergab, dass TikTok-Nutzer deutlich weniger kritische Inhalte über China sehen als Nutzer anderer Plattformen wie Instagram und YouTube.
Die Studie zeigt, dass intensivere TikTok-Nutzer tendenziell positivere Ansichten über Chinas Menschenrechtsbilanz haben und China eher als attraktives Reiseziel betrachten. Autoritäre Regime wie Russland und Iran nutzen zunehmend soziale Medien, um Informationen zu manipulieren und ihre strategischen Interessen zu fördern. China hat besonders ausgeklügelte Strategien entwickelt, um Narrative zu kontrollieren und die öffentliche Meinung über digitale Plattformen zu beeinflussen.
Diese Taktiken sind besonders effektiv, da sie für die Nutzer oft unsichtbar sind, was eine offene Zensur oder Manipulation schwer erkennbar macht. Da TikTok im Besitz des chinesischen Unternehmens ByteDance ist, gibt es Bedenken, dass es anfällig für Einflussnahme durch die KPCh sein könnte, entweder direkt oder durch algorithmische Anpassungen. Die Studie zielte darauf ab, zu bewerten, ob sich TikToks Inhaltskuratierungsmuster von denen anderer sozialer Medienplattformen unterscheiden und ob diese Unterschiede mit den Interessen der chinesischen Regierung übereinstimmen.
In der ersten Studie simulierten die Forscher die Erfahrung neuer Nutzer auf TikTok, Instagram und YouTube, indem sie 24 neue Konten auf jeder Plattform erstellten, die als 16-jährige Nutzer aus den USA gekennzeichnet waren. Sie suchten nach Schlüsselwörtern wie “Uiguren”, “Xinjiang”, “Tibet” und “Tiananmen” und sammelten die ersten 300 Videos, die von den Algorithmen der Plattformen bereitgestellt wurden. Die Videos wurden dann von unabhängigen Analysten als “pro-KPCh”, “anti-KPCh”, “neutral” oder “irrelevant” kodiert.
Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede in der Art der auf TikTok bereitgestellten Inhalte im Vergleich zu Instagram und YouTube. TikTok-Suchen ergaben deutlich weniger anti-KPCh-Inhalte als Suchen auf den anderen Plattformen. Beispielsweise waren nur 2,5 % der Suchergebnisse für “Uiguren” auf TikTok als anti-KPCh kodiert, verglichen mit 50 % auf Instagram und 54 % auf YouTube.
In der zweiten Studie untersuchten die Forscher die Nutzerinteraktionsmetriken für pro-KPCh- und anti-KPCh-Inhalte auf TikTok, Instagram und YouTube. Sie stellten fest, dass TikTok im Gegensatz zu den anderen Plattformen viel mehr pro-KPCh-Inhalte als anti-KPCh-Inhalte in seinen Suchergebnissen produzierte, obwohl Nutzer viel mehr mit anti-KPCh-Inhalten interagierten.
Die dritte Studie untersuchte die Beziehung zwischen der Nutzung sozialer Medien und der Wahrnehmung Chinas. Die Forscher fanden eine positive Korrelation zwischen der auf TikTok verbrachten Zeit und positiven Ansichten über China. Je mehr Zeit Nutzer auf TikTok verbrachten, desto positiver bewerteten sie Chinas Menschenrechtsbilanz und desto wahrscheinlicher hielten sie China für ein begehrenswertes Reiseziel.
Obwohl die Studie Muster aufzeigte, die auf eine potenzielle algorithmische Voreingenommenheit hindeuten, konnte sie nicht bestimmen, ob diese Voreingenommenheit auf direkte Eingriffe der chinesischen Regierung, Selbstzensur durch das Mutterunternehmen von TikTok oder andere Faktoren zurückzuführen ist. Zukünftige Forschungen könnten untersuchen, ob ähnliche Muster in verschiedenen demografischen und geografischen Regionen existieren.
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