DUISBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die geplanten Stellenstreichungen bei Thyssenkrupp Stahl haben eine Welle des Protests ausgelöst, die von den Arbeitnehmervertretern und der Gewerkschaft IG Metall angeführt wird.
Die Ankündigung von Thyssenkrupp, die Belegschaft in den kommenden sechs Jahren von 27.000 auf 16.000 Mitarbeiter zu reduzieren, hat bei den Arbeitnehmern und der Gewerkschaft IG Metall erheblichen Widerstand hervorgerufen. Diese drastischen Maßnahmen werden als existenzielle Bedrohung für viele Beschäftigte und ihre Familien angesehen, was zu einer intensiven Mobilisierung der Arbeitnehmervertreter geführt hat.
Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall in Nordrhein-Westfalen, kritisierte die Pläne des Unternehmens scharf. Er bemängelte das Fehlen eines durchdachten Konzepts und bezeichnete die geplanten Schließungen von Standorten als nicht verhandelbar. Die Verhandlungen in Duisburg waren von einer angespannten Atmosphäre geprägt, die durch lautstarke Proteste der Belegschaft untermalt wurde.
Die Arbeitnehmervertreter betrachten den Widerstand gegen die Stellenstreichungen als einen Marathon, der einen langen Atem erfordert. Geplante Aktionen, wie verlängerte Betriebsversammlungen und Demonstrationen, sollen den Druck auf den Vorstand erhöhen. Eine große Kundgebung ist für den 11. Dezember am Standort Kreuztal geplant, der von der Schließung bedroht ist.
Tekin Nasikkol, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats, betonte die systemrelevante Bedeutung von Thyssenkrupp Stahl für Deutschland und erhob schwere Vorwürfe gegen den Vorstand. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich in die Diskussion eingeschaltet und zeigt Interesse an der Situation. Seit 128 Tagen halten Arbeitnehmer Mahnwachen in Duisburg ab, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen.
Die geplanten Stellenstreichungen bei Thyssenkrupp Stahl sind nicht nur ein lokales, sondern auch ein nationales Thema, das die Aufmerksamkeit der Politik auf sich zieht. Die Arbeitnehmervertreter hoffen, dass durch den öffentlichen Druck und die Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern eine Lösung gefunden werden kann, die den Erhalt der Arbeitsplätze sichert.
Die Zukunft von Thyssenkrupp Stahl bleibt ungewiss, und die kommenden Wochen könnten entscheidend für die Verhandlungen zwischen Arbeitnehmervertretern und Unternehmensführung sein. Die Gewerkschaft IG Metall hat bereits angekündigt, dass sie bereit ist, alle notwendigen Mittel einzusetzen, um die Interessen der Beschäftigten zu verteidigen.
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