AMSTERDAM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Tesla sieht sich erneut mit Vorwürfen konfrontiert, die auf eine ausgeklügelte Steuerstrategie in Europa hinweisen. Der US-Elektroautobauer soll ein komplexes Netzwerk von Tochtergesellschaften nutzen, um seine Steuerlast in Ländern wie Deutschland und den Niederlanden zu minimieren.

Der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla steht im Zentrum einer Kontroverse, die sich um seine Steuerpraktiken in Europa dreht. Recherchen des niederländischen Magazins “Follow the Money” deuten darauf hin, dass Tesla ein komplexes Geflecht von Tochtergesellschaften nutzt, um seine Steuerlast in Ländern wie Deutschland und den Niederlanden zu reduzieren. Besonders im Fokus steht die Rolle der Tesla Motors Netherlands (TMN) in Amsterdam, die als zentraler Knotenpunkt in diesem Geflecht fungiert.

Die niederländische Tochtergesellschaft TMN verzeichnete im Jahr 2023 einen Umsatz von rund 26 Milliarden Euro, was fast ein Drittel des Gesamtumsatzes des Mutterkonzerns Tesla ausmacht. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen entrichtet TMN in den Niederlanden und Deutschland kaum Körperschaftssteuer. Dies wirft Fragen über die Steuerpraktiken des Unternehmens auf, insbesondere in Bezug auf die Verrechnungspreise und die interne Gewinnverteilung.

Ein wesentlicher Bestandteil dieser Strategie ist ein sogenannter “Herstellungsvertrag”, den Tesla Manufacturing Brandenburg SE (TMBS) bereits 2019 mit TMN abgeschlossen hat. Dieser Vertrag sorgt dafür, dass das deutsche Werk nahe Berlin lediglich als Auftragsfertiger fungiert, was bedeutet, dass es neben den Produktionskosten nur eine minimale Marge erhält. Die eigentlichen Gewinne fließen offenbar zu TMN und möglicherweise weiter in Länder mit noch niedrigeren Steuersätzen.

Das Konstrukt erinnert an den berüchtigten “Dutch Sandwich”, einen Steuertrick, bei dem Gewinne über Länder mit günstigen Steuersätzen geschleust werden. Die ständige Umstrukturierung innerhalb des Konzerns ist auffällig: Noch Ende 2023 firmierten sechs der sieben in Amsterdam registrierten Tesla-Unternehmen unter dem Namen Tesla Motors Coöperatief UA. Kurz darauf wurden sie in eine Holding umgewandelt, deren Anteile wiederum an eine neu gegründete Stiftung übergingen.

Ein Experte erklärte gegenüber “Follow the Money”, dass Tesla offenbar eine Art Vorabverständigung mit dem niederländischen Finanzamt getroffen habe. Die dortige Steuerbehörde akzeptiere die hohen internen Verrechnungspreise als “marktüblich”, was dem Konzern zusätzliche steuerliche Vorteile verschaffe. Diese Praktiken beschränken sich offenbar nicht nur auf Europa, sondern könnten auch in anderen Regionen der Welt Anwendung finden.

Bereits 2021 legte ein Steuerdaten-Leak offen, dass Elon Musk persönlich in den USA kaum Einkommenssteuern zahlt. 2024 geriet Tesla auch dort erneut in Kritik: Trotz eines inländischen Gewinns von 2,3 Milliarden Dollar soll der Konzern keine bundesweite Einkommenssteuer gezahlt haben. Tesla selbst hat sich zu den Enthüllungen bislang nicht geäußert, und auch von offizieller Seite in Deutschland, den Niederlanden oder der Schweiz gibt es bisher keine Stellungnahmen.

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Tesla unter Verdacht: Steueroptimierung in Europa im Fokus
Tesla unter Verdacht: Steueroptimierung in Europa im Fokus (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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