MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entwicklungen rund um Tesla werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen der Elektroauto-Pionier derzeit konfrontiert ist. In den USA verzeichnen Händler eine Rekordzahl an Inzahlungnahmen von Tesla-Fahrzeugen, was auf eine zunehmende Distanz der Verbraucher zur Marke hindeutet.

Die Marke Tesla, einst als Vorreiter in der Elektromobilität gefeiert, sieht sich in den USA mit einer wachsenden Zahl von Inzahlungnahmen konfrontiert. Laut einer Statistik von Edmunds, einem US-Online-Portal für Autokäufer, machten Tesla-Fahrzeuge ab Modelljahr 2017 bis Mitte März 1,4 Prozent aller beim Händler eingetauschten Fahrzeuge aus. Dies stellt einen signifikanten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr dar, als der Anteil bei lediglich 0,4 Prozent lag.

Analysten vermuten, dass dieser Trend in der zweiten Monatshälfte weiter zunehmen könnte. Bereits im Februar, dem ersten vollen Monat der Trump-Regierung, betrug der Anteil der in Zahlung gegebenen Teslas 1,2 Prozent. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte der März den höchsten monatlichen Anteil an Tesla-Inzahlungnahmen für Neu- oder Gebrauchtwagenkäufe markieren.

Ein möglicher Grund für diese Entwicklung könnte das politische Engagement von Elon Musk sein. Der Tesla-Chef steht in den USA in der Kritik, insbesondere wegen seiner Unterstützung für den umstrittenen US-Präsidenten Donald Trump. Eine Geste von Musk bei Trumps Amtseinführung, die einige Beobachter an einen Hitlergruß erinnerte, sorgte weltweit für Aufsehen und könnte die Markentreue der Verbraucher beeinträchtigt haben.

Jessica Caldwell, Managerin bei Edmunds, äußerte sich zu den möglichen Ursachen: „Die Markentreue wird zunehmend fraglich, da Faktoren wie Elon Musks öffentliches Engagement in der Regierung, Bedenken hinsichtlich der Wertminderung von Tesla und die zunehmende Marktsättigung in großen Ballungsräumen bei einigen langjährigen Besitzern zu einem Gefühl der Distanz zur Marke führen.“

Auch die Verkaufszahlen der Marke sind weltweit eingebrochen. In den USA und anderen Ländern kam es zu Demonstrationen und Übergriffen gegen die Autohäuser des E-Auto-Pioniers. In Deutschland, wo Tesla in der Fabrik in Grünheide produziert, nehmen die Proteste ebenfalls zu. Musk hatte im Bundestagswahlkampf mehrfach öffentlich für die AfD geworben und ein Gespräch mit AfD-Chefin Alice Weidel auf seiner Online-Plattform X geführt.

Dennoch zeigt sich der Werksleiter der Tesla-Fabrik in Grünheide, André Thierig, zuversichtlich. „Wir haben die Produktion in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert und beliefern inzwischen 37 Märkte in- und außerhalb Europas direkt aus der Gigafactory“, sagte Thierig der Nachrichtenagentur dpa. Pläne für Personalabbau existieren derzeit nicht, obwohl 2024 bereits 400 Stellen weggefallen sind.

Zusätzlich zu den politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen sieht sich Tesla auch mit Qualitätsproblemen konfrontiert. Der Elektro-Pickup Cybertruck musste aufgrund lockerer Zierleisten zurückgerufen werden. Diese Probleme führten dazu, dass Tesla in den ersten drei Quartalen 2024 21 Prozent aller Rückrufe in den USA ausmachte. In den meisten Fällen konnten die Fehler durch Software-Updates behoben werden.

Die Krise bei Tesla hat auch Auswirkungen auf das Vermögen von Elon Musk. Der Aktienkurs des Unternehmens ist seit Jahresbeginn um rund 40 Prozent gefallen. Noch im Dezember des vergangenen Jahres hatte die Aktie einen Rekordstand bei 488 Dollar erreicht, derzeit kostet sie weniger als 240 Dollar.

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Tesla in der Krise: Rückgabezahlen in den USA steigen
Tesla in der Krise: Rückgabezahlen in den USA steigen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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