Temu und Shein: Neue Akteure im globalen Spielzeugmarkt

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die E-Commerce-Plattformen Temu und Shein, bekannt für ihre preisgünstigen Angebote, drängen zunehmend in den Spielzeugmarkt und nutzen das Black-Friday-Wochenende, um ihre Marktanteile zu erweitern.

Die E-Commerce-Plattformen Temu und Shein, die bisher vor allem für günstige Mode bekannt waren, haben sich nun den Spielzeugmarkt als neues Expansionsfeld auserkoren. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der Verbraucher weltweit verstärkt nach Schnäppchen suchen, insbesondere während des Black-Friday-Wochenendes. Trotz der starken Konkurrenz durch etablierte Einzelhändler wie Amazon und Walmart gelingt es den beiden Plattformen, ihre Marktanteile zu steigern.

Temu und Shein, die hauptsächlich über Smartphone-Apps genutzt werden, waren bislang nicht die erste Wahl für den Kauf von Spielzeug oder anderen Feiertagsgeschenken. Doch mit der steigenden Nachfrage nach preiswerten Produkten sehen sie nun eine Chance, sich in diesem Segment zu etablieren. Die Plattformen stehen jedoch vor Herausforderungen, darunter regulatorische Bedenken und Vorwürfe über gefälschte Produkte.

Die Strategie von Temu und Shein, sich auf unmarkierte Artikel zu niedrigen Preisen zu konzentrieren, erinnert an digitale „One-Dollar-Läden“. Diese Herangehensweise könnte ihnen helfen, einen größeren Anteil des globalen Spielzeugmarktes zu erobern, der laut der Marktforschungsfirma Circana im Jahr 2023 weltweit einen Umsatz von 108,7 Milliarden Dollar erzielte.

Bei Shein zählen Spielzeuge inzwischen zu den wachstumsstärksten Kategorien. Der Anstieg des Verkaufsvolumens von Spielwaren auf der Plattform hat zweistellige Prozentsätze erreicht. Auch Temu beobachtet ein wachsendes Interesse an Spielzeugprodukten von potenziellen Käufern, was auf eine erfolgreiche Marktstrategie hindeutet.

Obwohl große Einzelhändler wie Amazon, Walmart und Target weiterhin die Hauptanlaufstellen für Spielzeugkäufer bleiben und zusammen fast 70 % der Spielzeugverkäufe in den USA ausmachen, gewinnen Temu und Shein an Boden. Laut einer Umfrage von Kantar planen 13 % der amerikanischen Käufer, in diesem Jahr Weihnachtsgeschenke über Temu zu erwerben, was einen Anstieg gegenüber 9 % im Vorjahr darstellt.

Dieser Trend hat auch das Interesse von US-Unternehmen wie dem Puppenhersteller MGA Entertainment geweckt. Dessen CEO, Isaac Larian, zieht eine Kooperation mit den Online-Plattformen in Erwägung, um breitere Käuferschichten zu erreichen. Besonders Kunden mit einem Jahreseinkommen unter 50.000 Dollar, die durch steigende Lebenshaltungskosten unter Druck geraten sind, nutzen vermehrt günstige Online-Angebote.